Epstein-Opfer fordern Freigabe weiterer Dokumente
Mehrere Frauen, die Opfer des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein sein sollen, haben von der US-Regierung zusätzliche Aufklärung gefordert. Sie verlangten bei einer Pressekonferenz vor dem US-Repräsentantenhaus in Washington die Freigabe aller Gerichtsakten zu dem Fall und die Schwärzung nötiger Details zur Privatsphäre der Genannten. US-Präsident Donald Trump wies Vorwürfe, ein zu enges Verhältnis zu Epstein gehabt zu haben, erneut zurück und warf den Demokraten vor, das Thema aufzubauschen.
Streit läuft seit Monaten
Seit Monaten schwelt ein Streit über die Aufarbeitung des Epstein-Falls. Im Zentrum steht die Frage, wie eng das Verhältnis zwischen Trump und dem inzwischen verstorbenen Straftäter war, der über viele Jahre systematisch Minderjährige sexuell missbraucht hatte und Dreh- und Angelpunkt eines ganzen Missbrauchsrings mit Dutzenden Opfern gewesen sein soll. Epstein wurde 2019 verhaftet und angeklagt. Nach offiziellen Angaben tötete sich der 66-Jährige im selben Jahr in seiner Gefängniszelle selbst.
In Teilen der US-Gesellschaft sorgte sein Tod für wilde Spekulationen, weil Epstein beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Prominente und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus – auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen. Es gibt keine Belege oder Anschuldigungen, dass sich Trump missbräuchlich verhalten hat.
Epstein war stolz auf Freundschaft zu Trump
«Es sind keine Lügen. Der Missbrauch war real», sagte Haley Robson bei der Pressekonferenz. Sie war laut eigenen Aussagen im Alter von 16 Jahren in Epsteins Anwesen in Florida unangemessen angefasst und zu Massagen aufgefordert worden.
Eine weitere Betroffene, Chauntae Davies, sagte, dass Epstein immer sehr stolz auf die engen Beziehungen zum heutigen US-Präsidenten gewesen sei. Davies sagte:
Mit dem Termin wollten auch mehrere Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses von beiden grossen Parteien einen Gesetzentwurf voranbringen, der die vollständige Veröffentlichung aller Epstein-Akten zur Folge hätte.
Anouska de Georgiou, die laut ihren Angaben als Teenagerin von Epstein sexuell missbraucht worden war, sagte:
Trump klagt über «nie endende Demokraten-Lügen»
«Das sind Demokraten-Lügen, die nie enden», sagte Trump im Weissen Haus als Antwort auf die Statements der mutmasslichen Opfer.
Trump beschwerte sich erneut über die Aufmerksamkeit, die das Thema bekomme.
Heikles Thema für Republikaner
Zu dem Thema herrscht auch unter den sonst zu Trump loyalen Republikanern keine Einigkeit: In Trumps eigenen Reihen wurden in den vergangenen Monaten Stimmen lauter, die eine Offenlegung aller Dokumente zu dem Fall fordern. Trump steht unter Druck, weil er sich im Wahlkampf vehement für eine Offenlegung der Akten ausgesprochen hatte. (sda/dpa)
