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Weisses Haus verurteilt Trumps Kritik an Juden als antisemitisch

Former President Donald Trump exits the stage after speaking at a rally, Sunday, Oct. 9, 2022, in Mesa, Ariz. (AP Photo/Matt York)
Amerikanische Juden hätten seine Israel-Politik nicht genug wertgeschätzt, sagt Donald Trump.Bild: keystone

Weisses Haus verurteilt Trumps Kritik an amerikanischen Juden als antisemitisch

Das Weisse Haus hat Äusserungen von Ex-Präsident Donald Trump als antisemitisch bezeichnet. Er hatte amerikanischen Juden vorgehalten, seine Israel-Politik nicht genug zu schätzen.
18.10.2022, 01:0718.10.2022, 01:07
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«Die Äusserungen von Donald Trump waren, wie Sie alle wissen, antisemitisch und beleidigend, sowohl für Juden als auch für unsere israelischen Verbündeten», sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre, bei einer Pressekonferenz am Montag.

Trump habe sich seit Jahren im Einklang mit Extremisten und antisemitischen Figuren geäussert. «Wir müssen den Antisemitismus entwurzeln, wo immer er sein hässliches Haupt erhebt», sagte sie.

White House press secretary Karine Jean-Pierre speaks during the daily briefing at the White House in Washington, Monday, Oct. 17, 2022. (AP Photo/Susan Walsh)
Die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre.Bild: keystone

Trump hatte am Sonntag auf der von ihm mitgegründeten Online-Plattform Truth Social behauptet, kein Präsident habe mehr für Israel getan als er. Etwas überraschend sei jedoch, dass «unsere wunderbaren Evangelikalen dies weitaus mehr zu schätzen wissen als die Menschen jüdischen Glaubens, vor allem diejenigen, die in den USA leben». Die Juden in den USA müssten sich zusammenreissen und schätzen, was sie in Israel hätten – «bevor es zu spät ist».

epa10096267 Former US President Donald J. Trump (L) talks with his daughter Ivanka Trump (C) and her husband Jared Kushner on the 1st tee during a Pro-Am tournament leading up to the LIV Golf Bedminst ...
Trump mit Tocher Ivanka und deren Mann Jared Kushner, welcher jüdischer Herkunft ist.Bild: keystone

Trumps Äusserungen wurden am Montag unter anderem von der jüdischen Organisation Anti-Defamation League (ADL) kritisiert. Ihr Chef Jonathan Greenblatt verwies darauf, dass Trumps Schwiegersohn Jared Kushner jüdisch sei und seine Tochter Ivanka zum jüdischen Glauben gewechselt war. Es sei «verblüffend», dass Trump trotz jüdischer Kinder und Enkel «weiterhin uralte antisemitische Klischees heraufbeschwört». Er insinuiere, dass Juden nicht loyal seien, früher habe er suggeriert, dass sie gierig seien oder zu viel Macht hätten. Das sei ein «klares Muster für jemanden, der Antisemiten und Extremisten im öffentlichen Diskurs willkommen geheissen hat.» (sda/dpa)

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11 Kommentare
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Demo78
18.10.2022 02:48registriert August 2017
Trump 🤦🏻‍♂️
2010
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