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Trump-Mitarbeiter bewegte laut Bericht Boxen in Mar-a-Lago

Trump-Mitarbeiter bewegte laut Bericht Boxen in Mar-a-Lago – auf dessen Befehl

13.10.2022, 06:5913.10.2022, 07:05
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Auf der Suche nach weiteren geheimen Regierungsdokumenten, die der frühere US-Präsident Donald Trump mit in sein Anwesen Mar-a-Lago genommen haben soll, hat einer seiner damaligen Mitarbeiter einem Zeitungsbericht zufolge den Ermittlern neue Hinweise gegeben.

FILE - Former President Donald Trump listens to applause from the crowd as he steps up to the podium at a rally Friday, Sept. 23, 2022, in Wilmington, N.C. Lawyers for former President Donald Trump as ...
Unter Druck: Ex-Präsident Donald Trump.Bild: keystone

Demnach habe Trump angeordnet, Kisten mit Dokumenten innerhalb des Anwesens in dessen Wohnbereich zu bringen, schrieb die «Washington Post» am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf Ermittlerkreise.

Dies sei erfolgt, nachdem Trump-Berater im Mai eine Aufforderung zur Rückgabe von Geheimdokumenten erhalten hätten. Dies könne ein Versuch gewesen sein, eine Rückgabe an die jetzige Regierung von Präsident Joe Biden zu vereiteln, so die Zeitung.

Anfang August hatte die Bundespolizei FBI Trumps Anwesen im US-Bundesstaat Florida durchsucht. Das FBI beschlagnahmte diverse Verschlusssachen, einige mit höchster Geheimhaltungsstufe. Bei der Durchsuchung wurden aber auch einige Dutzend leere Ordner mit Geheimvermerk gefunden. Das warf die Frage auf, was mit den darin ursprünglich enthaltenen Papieren passierte.

Der ehemalige Trump-Mitarbeiter gelte nun als Schlüsselfigur in den Ermittlungen rund um die Geheimdokumente, schrieb die «Washington Post». Videomaterial unterstütze seine Aussage, dass Kisten herumgeräumt worden seien, berichtete die Zeitung weiter.

Dadurch, dass Trump die Unterlagen nach seinem Ausscheiden aus dem Amt in seinem Privathaus aufbewahrte, könnte er sich strafbar gemacht haben. Nach der Durchsuchung begann ein kompliziertes juristisches Gezerre, das inzwischen sogar das Oberste US-Gericht beschäftigt. Ob Trump am Ende angeklagt werden könnte, wird sich zeigen. Der 76-Jährige Republikaner lässt bisher offen, ob er für die Präsidentenwahl 2024 kandidieren will. (sda/dpa)

Heute tagt der Kapitol-Ausschuss erneut
In seiner kommenden Anhörung will der Untersuchungsausschuss zum Angriff auf das US-Kapitol aufzeigen, welche zentrale Rolle der damalige US-Präsident Donald Trump bei den Vorfällen gespielt haben soll. «Wir werden uns besonders auf den Geisteszustand des ehemaligen Präsidenten und seine Beteiligung an diesen Ereignissen konzentrieren», sagte ein Mitarbeiter des Ausschusses über die Sitzung an diesem Donnerstag. Man wolle bei der Anhörung «einen Schritt zurückgehen» und den «gesamten mehrteiligen Plan», das Wahlergebnis der Präsidentenwahl 2020 zu kippen, zeigen.

Die Anhörung solle etwa zweieinhalb Stunden dauern, hiess es weiter. Es würden keine Zeuginnen oder Zeugen geladen. Stattdessen werde neues Videomaterial mit Zeugenaussagen gezeigt. Der Mitarbeiter machte keine Angaben dazu, wessen Aussagen gezeigt werden sollen. Anders als bei den Sitzungen im Sommer, bei denen es um einzelne Themenbereiche gegangen sei, werde es nun eher um das grosse Ganze gehen. Der Mitarbeiter wollte nicht bestätigen, ob dies die letzte öffentliche Anhörung sei. Die Bezeichnung «Schlussplädoyer» sei nicht zutreffend.

Es ist die erste öffentliche Anhörung nach der Sommerpause. Bis zum Jahresende – bevor im Januar das neugewählte Repräsentantenhaus seine Arbeit aufnimmt – muss der Ausschuss seine Arbeit abgeschlossen haben. In den vergangenen Monaten hatte der Ausschuss erstaunliche Details zum damaligen Sturm auf das Kapitol zutage befördert. Zahlreiche Zeuginnen und Zeugen belasteten den damaligen Präsidenten Donald Trump dabei schwer. (sda)
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18 Kommentare
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Gawayn
13.10.2022 07:59registriert März 2018
Ich lese immer "könnte er sich strafbar gemacht haben..." er HAT sich strafbar gemacht. Es ist keine Frage ob er gegen das Gesetz verstossen hat. Hat er hier wie schon oft zuvor. Einzig das Strafmass sollte geklärt werden und zwar bald.
Das Spielchen immer wieder dreckige Wäsche zu finden und die Verhandlung damit rauszögern wird plump
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Fisherman
13.10.2022 08:34registriert Januar 2019
Die Formulierung, DT könnte sich strafbar gemacht haben.
Die Dokumente waren Gesetzwiedrig in seinem Besitz. Die Beweise sind eindeutig.
DT hat sich strafbar gemacht ( und das nicht nur in diesem Punkt).
DT gehört weggesperrt.
Lock him up!
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Bambusbjörn ❤ lilie
13.10.2022 08:44registriert Juni 2018
HAT sich strafbar gemacht.
Trump höchstpersönlich hat ein entsprechendes Gesetz verabschiedet, unter das exakt die Mitnahme der Dokumente fällt.
Die ausrede der Freigabe ist auch widerlegt.
Denn die Freigabe müsste dokumentiert sein. 🙂
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