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Todesstrafe: UN-Experten besorgt um Stickstoff-Hinrichtung in den USA

This photo taken May 27, 2008 photo shows the gurney in Huntsville, Texas, where Texas' condemned are strapped down to receive a lethal dose of drugs. The first execution by lethal injection in T ...
Eine Todeszelle in den USABild: AP

Experten besorgt wegen Hinrichtungen in den USA – Verstoss gegen Folterverbot

03.01.2024, 14:58
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In den USA ist erstmals eine Hinrichtung mit Stickstoff geplant. Deswegen haben sich UN-Menschenrechtsexperten besorgt gezeigt. «Wir befürchten, dass die Stickstoff-Hypoxie zu einem schmerzhaften und erniedrigenden Tod führen wird», erklärten die vier unabhängigen UN-Experten am Mittwoch in Genf.

Zudem seien sie der Meinung, dass «experimentelle Hinrichtungen durch Ersticken mit Gas wahrscheinlich gegen das Verbot der Folter und anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Strafen verstossen würden».

Bei der Hinrichtung durch Hypoxie wird der Tod durch Sauerstoffmangel herbeigeführt. Dies werde «der erste Versuch» sein, eine solche Hinrichtungsmethode anzuwenden, erklärten die vier Experten für Folter und willkürliche Hinrichtungen, die vom UN-Menschenrechtsrat in Genf beauftragt wurden.

Nach ihren Angaben plant der US-Bundesstaat Alabama, auf diese Weise am 25. Januar das Todesurteil gegen Kenneth Smith zu vollstrecken. Seine Hinrichtung durch eine Giftspritze hätte bereits im November 2022 vollzogen werden sollen, wurde aber in letzter Minute abgesagt. Smith wurde wegen eines Auftragsmordes im Jahr 1988 zum Tode verurteilt.

Die UN-Experten äusserten sich besorgt wegen der «schweren Leiden, welche die Hinrichtung durch Einatmen von Stickstoff verursachen könnte». Für das Gegenteil gebe es «keine wissenschaftlichen Beweise». Sie forderten die US-Behörden auf, die Hinrichtung von Smith und jedes weiteren zum Tode Verurteilten bis zu einer Überarbeitung des Vorgehens auszusetzen. (efi/sda/afp)

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36 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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The Twelfth
03.01.2024 16:18registriert Juni 2020
Beim Menschen ist es unzumutbar, da es womöglich ein grausamer Tod ist. Bei (Schlacht-)Tieren wie Küken ist es gängige Praxis und grossmehrheitlich als “schnell und sauber” akzeptiert. 🤨

Denke nicht, dass unser Organismus anders auf Stickstoff reagiert, als der von anderen Tieren, die ausschliesslich Sauerstoff, via Lunge, aus der Luft atmen.
Entweder es passt für beide, oder keinen und gehört dementsprechend auch so kommuniziert.
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Joe Smith
03.01.2024 16:27registriert November 2017
Ich bin ein absoluter Gegner der Todesstrafe. Trotzdem – und widerwillig – muss ich festhalten: Die Methode, einfach reinen Stickstoff atmen zu lassen, ist schmerzfrei. Es wird ein Sauerstoffmangel herbeigeführt, ohne aber das Abatmen von CO2 zu behindern, also Ersticken ohne Atemzwang. Wie sich das anfühlt (Spoiler: gar nicht) kann jeder gegen einen entsprechenden Obolus in in der Unterdruckkammer des Fliegerärztliche Instituts in Dübendorf selbst ausprobieren. (Keine Angst: Dort schalten den Sauerstoff wieder rechtzeitig ein.)
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Müller Lukas
03.01.2024 16:14registriert August 2020
Was für ein Schwachsinn 🤦‍♂️
Die Stickstoff-Hypoxie wurde an Tieren bereits ausgiebig getestet. Es handelt sich um eine absolut schmerzfreie, humane Tötungsmethode 🤷‍♀️
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