Nach dem tödlichen Angriff auf Militäreinrichtungen in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee versucht die US-Armee, freiwillige Wächter vor Rekrutierungsbüros loszuwerden. Pentagon-Sprecher Peter Cook bat die bewaffneten Zivilisten am Freitag darum, nicht länger vor den Büros Wache zu stehen.
Das Verteidigungsministerium sei dankbar für die «Welle der Unterstützung». Die Wachposten könnten sich für die Armee aber auch «negativ auswirken» und zu «unbeabsichtigten Sicherheitsrisiken» führen.
Medienberichten zufolge hatte ein freiwilliger Wächter vor einem Rekrutierungsbüro in Ohio am Donnerstag versehentlich seine Waffe abgefeuert.
Am Donnerstag vergangener Woche hatte der 24-Jährige Mohammad Youssuf Abdulazeez vor einem Rekrutierungsbüro der Armee in Chattanooga das Feuer eröffnet. Anschliessend erschoss er in einem Reservistenzentrum vier Marineinfanteristen. Ein Matrose erlag später seinen Verletzungen. Der Schütze wurde schliesslich von der Polizei getötet.
Der Anschlag hatte in den USA eine Debatte über die Gefährdung unbewaffneter Soldaten ausgelöst. Mehrere Bundesstaaten kündigten bereits am vergangenen Wochenende an, Mitglieder der Nationalgarde zu bewaffnen, um Militäreinrichtungen wie Rekrutierungsbüros besser zu schützen.
Verteidigungsminister Ashton Carter kündigte Massnahmen zum besseren Schutz für Soldaten und Militärpersonal in Einrichtungen der Armee an, mahnte aber zur Vorsicht. (sda/afp)