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Ein Jet für Trump aus Katar? Demokraten wittern Korruption

Ein Jet für Trump aus Katar? Demokraten wittern Korruption

13.05.2025, 22:0913.05.2025, 22:09
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Nachdem US-Präsident Donald Trump sich offen dafür gezeigt hat, ein Flugzeug von der Familie des Emirs von Katar als Geschenk anzunehmen, regt sich in Washington politischer Widerstand. Der demokratische Minderheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, sprach von «blanker Korruption» und einer «ernsten Bedrohung der nationalen Sicherheit». Das mögliche Geschenk sei «so korrupt, dass selbst (Kremlchef Wladimir) Putin sich die Augen reiben würde», sagte er.

epa12078597 Senate Minority Leader Chuck Schumer responds to a question from the media during a press conference at the U.S. Capitol in Washington, D.C., USA, 06 May 2025. House committees continue th ...
Chuck Schumer unterstellt Donald Trump Korruption.Bild: keystone

Als Konsequenz kündigte Schumer an, alle politischen Nominierungen für das Justizministerium im Senat zu blockieren. Hintergrund sind Berichte, wonach Justizministerin Pam Bondi dem umstrittenen Deal persönlich zugestimmt haben soll. Schumer forderte, Bondi müsse darlegen, warum das Vorhaben nicht gegen Ethikregeln verstosse. Nach Angaben des US-Portals «The Hill» war Bondi vor ihrer Ernennung zur Ministerin als registrierte Lobbyistin für die katarische Regierung tätig.

Zwar können die Demokraten im Senat Trumps Personalien nicht dauerhaft verhindern – die Republikaner haben die Mehrheit in der Kongresskammer. Allerdings können sie die Verfahren mit parlamentarischen Winkelzügen deutlich verlangsamen.

Trump: «Grossartige Geste» Katars

Medienberichten zufolge soll das etwa 400 Millionen Dollar (355 Millionen Euro) teure Flugzeug vom Typ Boeing 747-8 zur Präsidentenmaschine Air Force One aufgerüstet werden. Demnach ist die fragliche Maschine mehr als ein Jahrzehnt alt. Die beiden aktuellen Präsidentenflugzeuge sind seit den 1990er Jahren im Einsatz.

Auf die Frage nach potenziell dafür erwarteten Gegenleistungen sprach Trump lediglich von einer «grossartigen Geste» Katars, die er sehr zu schätzen wisse. Er betonte, dass die Boeing offiziell ein Geschenk für das US-Verteidigungsministerium sein solle. Das Flugzeug gehe nach seiner Amtszeit an seine Präsidentenbibliothek, er werde es nicht privat nutzen.

Schumer: «Nur die Spitze des Eisbergs»

Aus Katar kamen laut mehreren US-Medien beschwichtigende Töne. Unter anderem «Politico» zitierte den katarischen Medienattaché in den USA, Ali Al-Ansari, mit den Worten, die mögliche Übergabe werde derzeit geprüft, eine endgültige Entscheidung sei aber bisher nicht gefallen.

Demokrat Schumer warnte indes, dieser Fall sei «nur die Spitze des Eisbergs». Katar und andere Golfstaaten hätten bereits seit Monaten Milliarden in Geschäftsbeziehungen mit Trumps Firmen investiert – offenbar, um politischen Einfluss zu gewinnen. (hkl/sda/dpa)

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26 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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foggwulf
13.05.2025 22:23registriert November 2024
Wittern Korruption ist gut. Trump macht es total offensichtlich, dass er bestochen werden will - Zugang zum Präsident kann man sich per Meme-Coin kaufen. Investiere im seine Wahlkampagne und du bekommst deine eigene Abteilung mlt der du nach Belieben störende Regulierungsbehörden abbauen kannst. Offensichtlicher geht es ja kaum.
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James McNew
13.05.2025 22:57registriert Februar 2014
Hier „wittern“ nicht nur Parteigänger Korruption. Alle „Demokraten“ im Sinn von Menschen, die den demokratischen Rechsstaat behalten wollen, sehen hier klare Korruption.

Alle anderen bewundern ihren Messias für seine Schlauheit.
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Mulumbi
13.05.2025 22:22registriert April 2024
Ist Korruption nicht schon auf dem trumpschen Verbrechensbingo?
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