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Trump will Militärstützpunkte umbenennen – nach Südstaatengenerälen

epa12169141 US President Donald Trump speaks at Fort Bragg to celebrate the US Army's 250th anniversary at Pike Field at Fort Bragg, North Carolina, USA, 10 June 2025. Fort Bragg is home to the 8 ...
Verehrt umstrittene Südstaatengeneräle: Donald Trump.Bild: keystone

Trump will Militärstützpunkte umbenennen – nach Südstaatengenerälen

US-Präsident Donald Trump will mehreren Militärstützpunkten ihre früheren Namen zurückgeben – Namen, die ursprünglich Südstaaten-Generäle ehrten.
11.06.2025, 07:4511.06.2025, 07:45
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Das Pentagon nennt offiziell allerdings andere Namensgeber, nicht die Generäle selbst, sondern verdiente Soldaten mit gleichen Nachnamen wie die Südstaaten-Generäle. Mit diesem Kniff erhalten die Militärstützpunkte ihre alten Namen zurück – Kritikern soll aber gleichzeitig der Wind aus den Segeln genommen werden.

Trump kündigte bei einer Rede auf dem Stützpunkt Fort Bragg in North Carolina an, die Namen Fort Pickett, Fort Hood, Fort Gordon, Fort Rucker, Fort Polk, Fort A.P. Hill und auch Fort Robert E. Lee würden wiederhergestellt. Fort Bragg selbst war 2023 in Fort Liberty umbenannt worden – als Teil eines grösseren Prozesses, der die Ehrung von Generälen der Südstaatenarmee beenden sollte.

Der Stützpunkt war zuvor nach General Braxton Bragg benannt, einem Offizier der Konföderierten-Armee, der im Bürgerkrieg (1861–1865) auf Seite der Südstaaten kämpfte. Trump liess die Umbenennung in Fort Liberty nach Amtsantritt rückgängig machen – ein Wahlkampfversprechen.

Umbenennung als Aufarbeitung amerikanischer Geschichte

Auch die übrigen von Trump aufgelisteten Stützpunkte waren in den vergangenen Jahren umbenannt worden, weil sie ursprünglich nach Konföderierten-Generälen benannt waren, die während des Bürgerkriegs gegen die Union und für den Erhalt der Sklaverei gekämpft haben. Diese Namen gelten heute als Symbol für Rassismus und Unterdrückung. Die Umbenennung galt als Aufarbeitung amerikanischer Geschichte. Trumps Vorgänger Joe Biden hatte die Umbenennung unterstützt.

Ähnlich wie bei Fort Bragg sollen die Militärstützpunkte bei ihrer Rückbenennung offiziell aber nicht mehr Südstaaten-Generäle ehren. Auffällig ist allerdings, dass Trump bei Fort Lee explizit von Robert E. Lee sprach, der die Konföderierten im Bürgerkrieg gegen die Nordstaaten führte. Lee wird von der rechten Szene in den USA als Held verklärt. Offiziell soll Fort Lee nach Angaben des Pentagons nun aber nach Fitz Lee benannt werden, einem afroamerikanischen Soldaten, der im Spanisch-Amerikanischen Krieg kämpfte. (sda/dpa)

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43 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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000614.06c54067@apple
11.06.2025 08:21registriert März 2024
Es fehlt noch Fort Trump mit einer riesigen Statue des neuen Diktators.
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FYA
11.06.2025 08:36registriert März 2014
Jetzt zeigt die Trump Administration langsam aber sicher ihr wahres Gesicht.
Project 2025 nimmt fahrt auf und stürzt das Land in eine Autokratie wie msn sie zum Beispiel in Russland kennt.
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fant
11.06.2025 08:36registriert Oktober 2015
Alles was nach Herrschen, nach Macht, nach Gewinnen riecht, ist für Trump eine gute Sache.

Völlig egal, worum es geht, völlig egal, wer die Unterlegenen sind, völlig egal wie mit Ihnen umgegangen wird.

Und seine WählerInnen hören immer nur "Sieg" und fühlen sich auf derselben Siegerseite, was Ihnen ein gutes Gefühl gibt und sie ihren Trump weiter anfeuern können.

Ohne zu merken, dass die meisten bei Trump auf der Strecke bleiben. Mehr als bei jeder anderen Politik.

Nur die dümmsten Kälber wählen Ihren Schlächter selber...
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