Die erste absichtlich herbeigeführte Kollision einer Raumsonde mit einem Asteroiden war nach Angaben der US-Weltraumagentur Nasa ein Erfolg: Durch den Einschlag der Dart-Sonde im September sei die Umlaufbahn des Asteroidenmondes Dimorphos verkleinert worden, sagte Nasa-Chef Bill Nelson am Dienstag.
«Wir alle haben die Verantwortung, unseren Heimatplaneten zu schützen. Schliesslich ist er der einzige, den wir haben», sagte Nasa-Direktor Bill Nelson und ergänzte: «Die Nasa hat bewiesen, dass wir es als Verteidiger unseres Planeten ernst meinen. Dies ist ein Wendepunkt für die Planetenverteidigung und die gesamte Menschheit.»
Brauchte Dimorphos bislang 11 Stunden und 55 Minuten für eine Umrundung seines grossen Bruders Didymos, sind es demnach jetzt 11 Stunden und 23 Minuten (± zwei Sekunden). Vor dem Versuch wurde eine Änderung von mindestens 73 Sekunden als «erfolgreiche Änderung» definiert worden – ein Ziel, das um mehr als das 25-fache übertroffen wurde.
«Dieses Ergebnis ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Verständnis der Auswirkungen des Dart-Einschlags auf seinen Zielasteroiden», sagte Lori Glaze, Direktorin der Nasa-Abteilung für Planetenforschung. «Mit den täglich neu eintreffenden Daten können die Astronomen besser einschätzen, ob und wie eine Mission wie Dart in Zukunft eingesetzt werden könnte. Dies, um die Erde vor einer Kollision mit einem Asteroiden zu schützen, falls wir jemals einen in unserer Richtung entdecken sollten.»
Mit einer Geschwindigkeit von rund 6,6 Kilometern pro Sekunde war die würfelförmige «Dart»-Sonde von der Grösse eines Getränkeautomaten Ende September auf den Asteroiden Dimorphos geprallt, der etwa so gross ist wie ein Fussballstadion. Es handelte sich um einen Probelauf für die Abwehr eines Asteroiden, der sich auf Kollisionskurs mit der Erde befindet. Dimorphos stellte allerdings keine Gefahr dar.
(sda/afp)