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Trump-Äusserung nach Gerichtstermin hat juristisches Nachspiel

«Werde euch verfolgen»: Trump-Äusserung nach Gerichtstermin hat juristisches Nachspiel

06.08.2023, 13:49
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Im Verfahren gegen Ex-US-Präsident Donald Trump wegen demokratiefeindlicher Verschwörung hat die Staatsanwaltschaft jüngste Aussagen des Republikaners als Drohungen gewertet und eine Schutzanordnung bei Gericht beantragt. Sonderermittler Jack Smith reichte einen Antrag ein, um Trumps Möglichkeiten der Preisgabe sensibler Informationen etwa in Bezug auf Zeugen einzuschränken.

Ein Trump-Sprecher erklärte aber, die vermeintliche Drohung Trumps hätte sich auf «politische Gegner» bezogen.

Former President Donald Trump speaks at the 56th annual Silver Elephant Gala in Columbia, S.C., Saturday, Aug. 5, 2023. (AP Photo/Artie Walker Jr.)
Donald Trump
Donald Trump droht einmal mehr Ärger.Bild: keystone

Trump hatte nach der Anhörung am Donnerstag wegen seiner Rolle beim Sturm auf das Kapitol und wegen seiner Versuch, seine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 2020 umzudrehen, in dem von ihm gegründeten Onlinedienst Truth Social in Grossbuchstaben geschrieben: «Wenn ihr mich verfolgt, werde ich euch verfolgen.» Smith wertete dies als Drohung gegen die Justiz.

Eine Anordnung sei in diesem Fall «besonders wichtig, weil der Angeklagte zuvor öffentlich Äusserungen in den sozialen Medien über Zeugen, Richter, Anwälte und andere mit den Rechtsangelegenheiten (...) in Verbindung stehende Menschen gemacht hat», hiess es in dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Smith begründete den Antrag zudem mit der «unsachgemässen Verbreitung oder Verwendung von Informationen».

Trump muss sich erklären

Die zuständige Richterin Tanya Chutkan ordnete daraufhin an, das Trump sich bis Montagnachmittag zu Smiths Antrag äussern müsse.

Der frühere US-Präsident hatte bei seiner Anhörung zu der Anklage am Donnerstag in Washington erwartungsgemäss auf nicht schuldig plädiert. Im Anschluss wiederholte Trump seine Vorwürfe, er werde aus politischen Gründen «verfolgt».

Mit seinem anschliessenden Eintrag auf Truth Social setzte sich Trump zudem über die ausdrückliche Warnung von Richterin Moxila Upadhyaya hinweg, Zeugen einzuschüchtern oder die Justiz zu behindern. Jeder Versuch der Beeinflussung sei eine «Straftat», sagte die Richterin laut US-Medienberichten zu Trump.

Unterdessen versuchte das Wahlkampfteam des 77-Jährigen, dessen jüngsten Online-Eintrag herunterzuspielen. Der derzeit aussichtsreichste Kandidat der Republikaner für die Präsidentschaftswahl 2024 habe sich auf seine politischen Gegner bezogen und nicht auf Beteiligte im Zusammenhang mit dem laufenden Prozess gegen ihn wegen mutmasslicher Wahlbeeinflussung. Trumps Äusserung sei vielmehr «politische Rede», erklärte ein Trump-Sprecher am Samstag.

Sonderermittler verunglimpft

Bei einem Wahlkampfauftritt am Samstagabend in South Carolina kündigte Trump im Falle seines Wahlsieges ein gründliches Aufräumen im «inzwischen völlig korrupten» Justizministerium an. Sonderermittler Smith bezeichnete er bei dem Auftritt als «Wahnsinnigen».

Sollt er erneut zum Präsidenten gewählt werden, werde er einen eigenen Sonderstaatsanwalt ernennen, um «alle krummen Handlungen zu bestrafen, einschliesslich der Bestechungsgelder (...) die in die Kassen der Verbrecherfamilie Biden fliessen».

Kurz vor seiner Anhörung am Donnerstag hatte Trump Präsident Joe Biden und den US-Demokraten vorgeworfen, die Justiz als «Waffe» gegen ihn zu benutzen. Mit zahlreichen Anklagen solle er gezwungen werden, Zeit und Geld für Gerichtsverfahren statt für seinen Wahlkampf aufzuwenden, erklärte Trump auf Truth Social.

Am Dienstag war die 45-seitige Anklageschrift gegen Trump zum Sturm auf das US-Kapitol veröffentlicht worden. Darin wirft ihm Sonderermittler Jack Smith vor, Trump habe versucht, die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl 2020 zu kippen. Am 6. Januar 2021 hatten radikale Trump-Anhänger das Kapitol in Washington gestürmt, als dort der Sieg des Demokraten Biden bei der Präsidentschaftswahl 2020 bestätigt werden sollte. Trump hatte seine Anhänger kurz zuvor dazu aufgerufen, zum Kapitol zu marschieren und «auf Teufel komm raus» zu kämpfen. Bei dem Angriff auf das Kapitol waren fünf Menschen getötet worden. (sda/afp)

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62 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Jacques #23
06.08.2023 14:12registriert Oktober 2018
U Haft ankündigen.
Abwarten.
Und inhaftierten.

Niemand steht über dem Gesetz.
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Magnum
06.08.2023 14:45registriert Februar 2015
Der Kerl klingt immer mehr wie ein Mafiaboss. Hat wohl zu oft Narcos geguckt. Sollte mit seinen Versuchten, den Rechtsstaat einzuschüchtern und Verfahren gegen ihn zu behindern, auf keinen Fall durchkommen. Im Gegenteil: Das muss strafverschärfend wirken.

LOCK HIM UP to save democracy.
1804
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Dr. S. Cooper
06.08.2023 15:10registriert Dezember 2022
Jeder andere "normale" Mensch, würde längst hinter Gittern sitzen. Etwa so wie die, welche seinem Aufruf gefolgt sind und das Capitol gestürmt haben. Da war die Justiz schnell, mit mehrjährigen Strafen, nur der Anführer und Brandstifter , ist noch immer auf freiem Fuss und macht locker weiter mit seinen Lügen, Intrigen und Einschüchterung gegen ihm unliebsame Personen.
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