Die US-Strafzölle von 25 Prozent gegen Kanada werden erst einen Monat später erhoben werden. Dies gab der kanadische Premierminister Justin Trudeau auf der Plattform Twitter (nun X) bekannt.
I just had a good call with President Trump. Canada is implementing our $1.3 billion border plan — reinforcing the border with new choppers, technology and personnel, enhanced coordination with our American partners, and increased resources to stop the flow of fentanyl. Nearly…
— Justin Trudeau (@JustinTrudeau) February 3, 2025
Dies geschah nach einem «guten Telefonat» mit US-Präsident Donald Trump, schreibt Trudeau. Bereits am Nachmittag hatte die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum ein ähnliches «gutes» Telefonat mit Trump geführt, welches das gleiche Ergebnis hervorbrachte.
Doch Trump, ganz der Geschäftsmann, gibt natürlich nichts gratis. So hat Mexiko im Gegenzug 10'000 Soldaten an die Grenze zu den USA verlegt. Und auch Trudeau muss nun Zugeständnisse machen: Kanada werde an seiner südlichen Grenze härter gegen Fentanyl-Schmuggler vorgehen.
«Kanada setzt unseren 1,3 Milliarden Dollar (870 Millionen Euro) teuren Grenzplan um – die Grenze wird mit neuen Hubschraubern, Technologie und Personal verstärkt, die Koordination mit unseren amerikanischen Partnern verbessert und die Ressourcen werden aufgestockt, um den Fluss von Fentanyl zu stoppen», so Trudeau. Ausserdem würden bislang und auch weiterhin fast 10.000 Kräfte für die Sicherung der Grenze eingesetzt sowie weitere Massnahmen gegen grenzüberschreitende Kriminalität ergriffen.
In den USA hat Fentanyl bereits zu einem enormen Drogenproblem mit Zehntausenden Toten geführt. Nach Angaben des US-Instituts, das Drogenmissbrauch erforscht, starben durch eine Überdosis synthetischer Opioide - vor allem Fentanyl - allein im Jahr 2021 mehr als 70.000 Menschen.
Donald Trump hat das Telefonat mit Trudeau sowie dessen Inhalt auf der Plattform Truth Social bestätigt.
Er sei «sehr zufrieden» mit dem Ergebnis der Verhandlung. Der Aufschub um einen Monat diene vor allem dazu, herauszufinden, ob ein finaler Deal mit Kanada zustande kommen könne.
In den vergangenen Tagen hatte sich ein Handelskrieg zwischen den USA und seinen Nachbarn Kanada und Mexiko sowie China angebahnt. Trump hatte angekündigt, das erhebliche Handelsdefizit seines Landes gegenüber den anderen Ländern mit Hilfe von Zöllen bekämpfen zu wollen. Kanada hatte umgehend Vergeltungszölle auf Einfuhren aus den USA angekündigt.
Im Falle Mexikos lenkte Trump nach einem Gespräch mit Präsidentin Claudia Sheinbaum ein und setzte die Zölle für den Monat Februar aus. Im Gegenzug soll Mexiko unter anderem 10.000 Soldaten an die gemeinsame Grenze schicken, um illegale Grenzübertritte sowie den Drogenschmuggel einzudämmen. (cpf, mit Material der sda/dpa)
+++ Update folgt +++
Unterdessen ist Kanada immer noch nicht der 51. Staat. Sowas aber auch. Trump wird es trotzdem als Sieg verkaufen, irgendwie.