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Nach Telefonat mit Trudeau: US-Zölle gegen Kanada erst in einem Monat

Nach Telefonat mit Trudeau: US-Zölle gegen Kanada für einen Monat aufgeschoben

03.02.2025, 22:5403.02.2025, 23:33
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FILE - U.S. President Donald Trump, left, and Canadian Prime Minister Justin Trudeau talk prior to a NATO round table meeting at The Grove hotel and resort in Watford, Hertfordshire, England, Dec. 4,  ...
Haben wieder miteinander zu tun: Donald Trump und Justin Trudeau (Archivbild 2019).Bild: keystone

Die US-Strafzölle von 25 Prozent gegen Kanada werden erst einen Monat später erhoben werden. Dies gab der kanadische Premierminister Justin Trudeau auf der Plattform Twitter (nun X) bekannt.

Dies geschah nach einem «guten Telefonat» mit US-Präsident Donald Trump, schreibt Trudeau. Bereits am Nachmittag hatte die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum ein ähnliches «gutes» Telefonat mit Trump geführt, welches das gleiche Ergebnis hervorbrachte.

Doch Trump, ganz der Geschäftsmann, gibt natürlich nichts gratis. So hat Mexiko im Gegenzug 10'000 Soldaten an die Grenze zu den USA verlegt. Und auch Trudeau muss nun Zugeständnisse machen: Kanada werde an seiner südlichen Grenze härter gegen Fentanyl-Schmuggler vorgehen.

«Kanada setzt unseren 1,3 Milliarden Dollar (870 Millionen Euro) teuren Grenzplan um – die Grenze wird mit neuen Hubschraubern, Technologie und Personal verstärkt, die Koordination mit unseren amerikanischen Partnern verbessert und die Ressourcen werden aufgestockt, um den Fluss von Fentanyl zu stoppen», so Trudeau. Ausserdem würden bislang und auch weiterhin fast 10.000 Kräfte für die Sicherung der Grenze eingesetzt sowie weitere Massnahmen gegen grenzüberschreitende Kriminalität ergriffen.

In den USA hat Fentanyl bereits zu einem enormen Drogenproblem mit Zehntausenden Toten geführt. Nach Angaben des US-Instituts, das Drogenmissbrauch erforscht, starben durch eine Überdosis synthetischer Opioide - vor allem Fentanyl - allein im Jahr 2021 mehr als 70.000 Menschen.

Trump bestätigt Abmachung

Donald Trump hat das Telefonat mit Trudeau sowie dessen Inhalt auf der Plattform Truth Social bestätigt.

Trump auf Truth Social zum Telefonat mit Trudeau.
Bild: sc/truth social

Er sei «sehr zufrieden» mit dem Ergebnis der Verhandlung. Der Aufschub um einen Monat diene vor allem dazu, herauszufinden, ob ein finaler Deal mit Kanada zustande kommen könne.

Drohender Handelskrieg

In den vergangenen Tagen hatte sich ein Handelskrieg zwischen den USA und seinen Nachbarn Kanada und Mexiko sowie China angebahnt. Trump hatte angekündigt, das erhebliche Handelsdefizit seines Landes gegenüber den anderen Ländern mit Hilfe von Zöllen bekämpfen zu wollen. Kanada hatte umgehend Vergeltungszölle auf Einfuhren aus den USA angekündigt.

Im Falle Mexikos lenkte Trump nach einem Gespräch mit Präsidentin Claudia Sheinbaum ein und setzte die Zölle für den Monat Februar aus. Im Gegenzug soll Mexiko unter anderem 10.000 Soldaten an die gemeinsame Grenze schicken, um illegale Grenzübertritte sowie den Drogenschmuggel einzudämmen. (cpf, mit Material der sda/dpa)

+++ Update folgt +++

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74 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nirantali
03.02.2025 23:29registriert Juli 2020
Und nächsten Monat dann ein neuer Aufschub und Kanada verspricht dafür, an der Grenze härter gegen diese bösen Plutoniumschmuggler vorzugehen. Gibt sicherlich genug nicht existierende Schmuggler, gegen die man härter vorgehen kann, um so die vier Jahre zu überleben. 😂
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Okay, Boomer
03.02.2025 23:02registriert Juli 2022
Knickt der Donnie schon wieder ein, obwohl ihm Gegenseite noch gar nicht entgegengekommen ist? Putin freut sich schon auf die Ukraine-Verhandlungen!
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Revan
03.02.2025 23:11registriert Mai 2019
Kanada kontrolliert jetzt den praktisch nicht existenten Fentanyl-Schmuggel von Kanada nach US. Das war's bestimmt wert den engesten Verbündeten anzupissen.
Unterdessen ist Kanada immer noch nicht der 51. Staat. Sowas aber auch. Trump wird es trotzdem als Sieg verkaufen, irgendwie.
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