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Familie von Ahmed Mohamed fordert 15 Millionen Entschädigung

15 Millionen und eine Entschuldigung: Das fordert der US-Schüler Ahmed Mohamed

Die Einladung des US-Präsidenten hat offenbar nicht gereicht: Die Familie des 14-jährigen Uhren-Bastlers Ahmed Mohamed, der fälschlicherweise festgenommen wurde, fordert eine Millionen-Entschädigung und eine Entschuldigung. Über seine Anwälte macht der Schüler, der mittlerweile in Katar lebt, ein «erhebliches seelisches Trauma» geltend.
23.11.2015, 23:3724.11.2015, 06:17
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Die Festnahme des Schülers Ahmed Mohamed in Texas hat ein juristisches Nachspiel: Laut verschiedenen US-Medien fordert die Familie des Teenagers mit sudanesischen Wurzeln vom Bürgermeister und vom Polizeichef der Stadt Irving eine Entschuldigung – und 15 Millionen Dollar Schadenersatz.

Der Schüler fordert von seiner Schule in Irving im Bundesstaat Texas fünf Millionen und von der Stadt zehn Millionen Dollar, wie es in einem am Montag veröffentlichten Schreiben der Anwälte des 14-Jährigen heisst.

Mohamed war im September aus seiner Schule abgeführt worden, weil er eine selbstgebastelt Uhr mitgebracht hatte, die von einer Lehrperson für eine Bombe gehalten wurde. Zunächst musste sich Ahmed wegen des Baus einer Bombenattrappe verantworten und bekam dann nach seiner Freilassung ein dreitägiges Schulverbot.

Ein Foto des 14-Jährigen in Handschellen verbreitete sich rasend schnell im Internet, Mohameds Schule und der Polizei wurde Islamfeindlichkeit vorgeworfen.

«Niemanden bedroht»

In dem Brief, den verschiedene US-Medien am Montag zitierten, schreiben die Anwälte der Familie, falls die Stadt und die Schule nicht auf die Entschädigung und Entschuldigung eintreten würden, werden sie eine Zivilklage einreichen.

«Ahmed hat niemals jemanden bedroht, nie jemanden verletzt und auch nie die Absicht gehabt. Der Einzige, der verletzt wurde an diesem Tag, war Ahmed selber und den Schaden hat er nicht aus Versehen oder Unvermögen erlitten», heisst es in dem Brief. Die Schule und die Verantwortlichen der Stadt hätten genau gewusst, was sie hätten tun müssen, um Ahmeds Rechte zu schützen. «Sie haben sich einfach entschieden, es nicht zu tun.»

Der Fall hatte in den USA Protest ausgelöst. Selbst US-Präsident Barack Obama twitterte umgehend seine Unterstützung und sprach eine Einladung aus. Ende Oktober gab der Schüler dann bekannt, dass er die USA verlassen und ein Stipendium im Emirat Katar annehmen werde. (kad/sda/afp)

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sapere Aude
24.11.2015 00:08registriert April 2015
Ich bin wahrlich kein Freund der US Paranoia, aber 15 Millionen Schadenersatzforderungen sind überrissen und schamlos. Verglichen zu teilweise über jahrtehnte unschuldig Gefangengehaltenen die kaum Entschädigungen erhalten haben, wurde dieser Junge vom Präsidenten empfangen und hat diverese Angebote von Top Universitäten und Firmen erhalten. Anstatt anzunehmen und die Entschuldigung anzunehmen zieht die Familie nach Dubai und will sich die Zeit dort vergolden. In einem Land das notabene die Menschenrechte mit Füssen tritt.
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