International
USA

Opioid-Krise in den USA: Walmart und Co. müssen Millionen bezahlen

Opioid-Krise in den USA: Walmart und Co. müssen Millionen bezahlen

18.08.2022, 06:4518.08.2022, 11:47
Mehr «International»

Walmart, CVS und Walgreens sind in einem wegweisenden Opioid-Verfahren in den USA zur Zahlung von insgesamt 650 Millionen Dollar verurteilt worden.

FILE - This undated combination of file photos show the signs of CVS, Walmart and Walgreens. A federal judge in Cleveland awarded $650 million in in damages on Wednesday, Aug. 17, 2022, to two Ohio co ...
Für Walmart, CVS und Walgreens wird es teuer.Bild: keystone

Der zuständige Bundesrichter entschied am Mittwoch (Ortszeit) in Cleveland, dass die Konzerne sich an den Kosten zur Bewältigung der Suchtmittelkrise in Ohio beteiligen müssen.

Eine Jury hatte Walmart, CVS und Walgreens im November eine Mitschuld an der Opioid-Krise in dem Bundesstaat zugesprochen, da ihre Apothekenketten den Verkauf von süchtig machenden Schmerzmitteln angeblich nicht ausreichend kontrollierten.

Geklagt hatten zwei Landkreise in Ohio. Sie forderten von den Konzernen Milliarden Dollar an Entschädigung für Kosten, die ihnen im Kampf gegen Opioid-Abhängigkeit und Überdosierungen entstanden seien.

Der Richter sah aber nur eine Teilschuld bei Walmart, CVS und Walgreens und ordnete deshalb auch nur einen relativ geringen Beitrag der Unternehmen zu den Gesamtkosten an – über 15 Jahre gestreckt zu zahlen. Die Konzerne haben Berufung angekündigt. Sie berufen sich darauf, von Ärzten verschriebene Pillen verkauft zu haben. Das Verfahren hat Signalwirkung für viele ähnliche US-Klagen.

Opioide sind zum Teil synthetisch hergestellte Arzneimittel mit unter anderem schmerzlindernden Eigenschaften. Sie bergen jedoch auch enorme Abhängigkeitsrisiken und hohes Missbrauchspotenzial.

Die Opioid-Epidemie hat in den USA laut der Gesundheitsbehörde CDC in den vergangen zwei Jahrzehnten zu fast einer halben Million Toten geführt. Die meisten US-Klagen richten sich gegen Hersteller und Grosshändler von Schmerzmitteln – allen voran den inzwischen insolventen Oxycontin-Macher Purdue Pharma. Doch auch Betreiber grosser Apothekenketten stehen rechtlich stark unter Druck. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Eilmeldung: Explosion an der Wickelstation – Nachrichtensprecher moderieren Baby-Alltag
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
9
WHO: In 50 Jahren 154 Millionen Menschen durch Impfungen gerettet

In den vergangenen 50 Jahren haben Impfungen laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 154 Millionen Menschen gerettet - davon 146 Millionen Kinder unter fünf Jahren.

Zur Story