International
USA

Erst Leute entlassen, dann auf LinkedIn weinen: US-CEO muss einstecken

Erst Leute entlassen, dann auf LinkedIn weinen: US-CEO kassiert heftige Kommentare

Männer vergiessen Tränen. CEOs auch. Nun hat ein Chef sich weinend auf LinkedIn gezeigt, nachdem er zwei Mitarbeitende entlassen hatte. Die Reaktionen liessen nicht lange auf sich warten.
12.08.2022, 13:3612.08.2022, 13:54
Mehr «International»

Sein Name ist Braden Wallake. Doch die Welt kennt ihn nun als «The crying CEO». Und das kam so.

Am Dienstagabend berichtet Wallake auf LinkedIn, er habe zwei Mitarbeitende seines Start-ups «HyperSocial» entlassen. Hintergrund sei eine falsche Entscheidung gewesen, derentwegen seine Marketingagentur nun sparen müsse. Dafür sei allein er verantwortlich.

In seinem Post schreibt er, wie sehr die Entlassungen ihm leidtäten und sie für ihn keine einfache Entscheidung war: «Ich liebe meine Mitarbeitenden.» Dazu stellt er ein Foto, auf dem er mit verweinten Augen in die Kamera blickt.

Braden Wallake, besser bekannt als «The crying CEO».
Braden Wallake, besser bekannt als «The crying CEO».Bild: LinkedIn @Braden Wallake

Wallake traf mit seinem Post einen Nerv. Der Beitrag hat mittlerweile fast 35'000 Reaktionen und über 7000 Kommentare. Die Rückmeldungen waren höchst unterschiedlich.

Gemischte Reaktionen

Die User diskutieren, ob Wallakes Umgang mit den Entlassungen vorbildlich ist – oder doch eher peinlich.

Ein Mann kommentiert:

«Ich habe mich auf dieser Plattform angemeldet, um zu sehen, ob dieser Post echt ist oder nicht. Ich hoffe aufrichtig, dass es ein Witz ist, denn das ist das Schaurigste, was ich hier gesehen habe. Und das sagt viel aus.

Schande über dich, in jedem Fall. Mach es besser.»

Weitere User hielten es für eher lächerlich, ein Bild dazu zu posten. Sie werfen Wallake vor, das Bild sei gestellt:

«Hast du den Beitrag irgendwo in einem Entwurf getippt, bevor du geweint hast, oder hast du geweint, bevor du getippt hast?»
«Du hast Leute gefeuert, ein Foto von dir gemacht, wie du weinst und dann ein Post gemacht?»

Es gab aber auch viel Zuspruch und Unterstützung. Es sei schön zu sehen, wie ein CEO sich um die Mitarbeitende kümmern. Leute zu entlassen, sei nicht einfach. Es sei eine schöne Abwechslung, solche Posts zu sehen, die einen Einblick in die Emotionen zeigen – besonders, wenn ein Mann dies tue.

«Die Welt benötigt mehr CEOs wie diesen.»
«Ich kenne dich nicht, aber das hast du schön gesagt. Danke, dass du dein Herz geöffnet hast! Kenne die Situation selbst.»

Einer der Entlassenen reagiert

Noah Smith ist einer der zwei Mitarbeitenden, die entlassen wurde. Ein Tag nach dem Beitrag von Wallake entschied sich Smith, seine Ansicht zu teilen.

Als er die Nachricht bekommen habe, dass die Firma ihn wegen mangelnden finanziellen Mitteln entlassen müsse, sei er zwar geschockt gewesen. Er sei jedoch nicht wütend und verspüre auch keinen Hass gegen die Firma.

Als er dann auf Wallakes Post aufmerksam wurde, habe er sich gedacht: «Jep, das ist Braden. Wieder mal viel zu ehrlich und mit offenem Herzen.» Er sei traurig darüber, wie viel Hass sein ehemaliger Chef nun einstecken müsse.

Und jetzt du!

Was denkst du über den Post? Heuchlerischer Auftritt oder authentischer Einblick? Schreib uns deine Meinung in die Kommentare.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Job kündigen: 15 lustige Beispiele, wie du es tun könntest
1 / 16
Job kündigen: 15 lustige Beispiele, wie du es tun könntest
«Mein Chef kann sein verdammtes Schild selber wechseln. Ich kündige.» bild: imgur

Auf Facebook teilenAuf X teilen
Es ist wieder Zeit für Jahresgespräche mit diesen 10 Typen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
83 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
What’s Up, Doc?
12.08.2022 14:09registriert Dezember 2015
Wenn sich eine entlassene Person hinter ihren Ex-Chef stellt und ihm den Rücken stärkt erübrigt sich wohl eine Diskussion.
Ich habe nur mühe wenn bloss eine Seite in einem Artikel zu Sprache kommt.
2722
Melden
Zum Kommentar
avatar
El_Chorche
12.08.2022 13:51registriert März 2021
Wer denkt, alle CEOs seien gewissenlose Schweine, denkt wohl auch, dass alle Ärzte Menschen mögen ^^
25411
Melden
Zum Kommentar
avatar
Chalbsbratwurst
12.08.2022 13:53registriert Juli 2020
Da ich selber CEO bin und weiss wie schwer einem solche Entscheide fallen bei Mitarbeitern mit denen man viele Jahre eng zusammengeabreitet hat und sie ja nicht entlassen muss weil es nicht mehr passt sondern weil die Kohle ausgeht kann ich sehr gut verstehen, dass es ihm sehr nahe geht.

Auch CEO's sind Menschen mit Gefühlen!
Zumindest die Meisten ;-)

Ob das Foto jetzt wirklich nötig war... naja... ich glaube der Post hätte auch gereicht ;-)
19718
Melden
Zum Kommentar
83
Supreme Court befasst sich mit Immunität Trumps: Straffreiheit bei Ermordung von Rivalen?

In der historischen Frage nach Immunität vor Strafverfolgung für Ex-Präsidenten hat sich das Oberste Gericht der USA skeptisch gegenüber den Argumenten von Donald Trumps Anwalt gezeigt. In dem Fall geht es um nicht weniger als die Zukunft der Strafverfahren gegen den Trump und die Grenzen des Rechtsstaats.

Zur Story