33 Jahre nach seiner Verurteilung wegen versuchten Mordes ist ein Häftling im US-Bundesstaat Kalifornien für unschuldig erklärt und freigelassen worden. Daniel Saldana – inzwischen 55 Jahre alt – sei damals zu Unrecht hinter Gitter geschickt worden, sagte der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles, George Gascón, am Donnerstag vor der Presse. Das Rechtssystem habe in seinem Fall versagt.
Saldana war 1990 zu 45 Jahren bis lebenslänglicher Haft verurteilt worden. Zwei weitere Personen standen damals mit dem 22-Jährigen vor Gericht. Sie sollen in Los Angeles auf sechs Highschool-Schüler in einem Fahrzeug geschossen haben, die für Bandenmitglieder gehalten wurden. Zwei der Opfer wurden verletzt, niemand kam ums Leben. Saldana beteuerte stets seine Unschuld.
Bei einer Anhörung im Jahr 2017 gab einer der Mitverurteilten an, er sei für die Schüsse verantwortlich und Saldana gar nicht am Tatort gewesen. Diese entlastende Aussage sei allerdings damals nicht weitergeleitet worden, sondern erst im Februar diesen Jahres den Behörden übermittelt worden, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Er sei dankbar, am Leben zu sein, sagte Saldana am Donnerstag vor Journalisten und umgeben von seiner Familie. «Es war ein Kampf, jeden Tag aufzuwachen in dem Wissen, dass du unschuldig in einer Zelle eingesperrt bist.» Er habe keine Mittel und kein Geld gehabt, dagegen vorzugehen, sagte Saldana. Aber er habe immer daran geglaubt, dass «der Tag» kommen werde. (sda/dpa)
Und das soll das mächtigste Land der Welt sein?
Der kommt doch überhaupt nicht mehr klar in der Welt nach so vielen Jahrzehnten. Dieses Rechtssystem da drüben ist doch einfach nicht zu glauben
Insbesondere wenn der versuchte Mord im Zusammenhang mit Bandenkrieg stand und von einem bloss 22-jährigen verübt wurde. D.h. die Chancen auf Rehabilitation massiv relativ hoch stehen im Vergleich zu jemandem, der komplett aus eigenem Willen bzw. sogar aus Überzeugung mordet.