International
USA

US-Repräsentantenhaus stimmt für Amtsenthebung von Heimatschutzminister

US-Repräsentantenhaus stimmt für Amtsenthebung von Heimatschutzminister

14.02.2024, 08:59
Mehr «International»

Die Republikaner im US-Repräsentantenhaus haben in einem zweiten Anlauf für die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen den demokratischen Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas gestimmt. Eine hauchdünne Mehrheit der Abgeordneten in der Parlamentskammer votierte am Dienstagabend (Ortszeit) für ein solches Verfahren. Das Ergebnis fiel mit 214 zu 213 Stimmen denkbar knapp aus. Geführt und entschieden werden müsste ein solches Impeachment-Verfahren allerdings im Senat, wo die Demokraten eine knappe Mehrheit stellen und auch einige Republikaner Zweifel an den Bemühungen gegen Mayorkas angemeldet haben. Es gilt daher als wahrscheinlich, dass der Senat das Ansinnen abweist – und es so nicht zu einem Amtsenthebungsverfahren kommt.

epa11134930 US Secretary of Homeland Security Alejandro Mayorkas speaks during the Super Bowl Public Safety press conference at the Super Bowl media center in Las Vegas, Nevada, USA, 07 February 2024. ...
Alejandro Mayorkas.Bild: keystone

In der vergangenen Woche hatten die Republikaner im Repräsentantenhaus schon einmal versucht, ein solches Votum gegen den Minister auf die Beine zu stellen, waren damit aber gescheitert, weil auch einzelne republikanische Abgeordnete dagegen stimmten. Am Dienstagabend fehlten mehrere Parlamentarier bei der Abstimmung. Die nötige Mehrheit der abgegebenen Stimmen war damit etwas kleiner und wurde diesmal erreicht.

Der Heimatschutzminister ist ein Feindbild vieler Republikaner. Sie werfen ihm und den Demokraten von Präsident Joe Biden vor, angesichts der grossen Zahl von Einwanderern die Kontrolle über den Schutz der Südgrenze der USA verloren zu haben. Die Republikaner halten dem in Kuba geborenen Minister mit Blick auf Migration und Grenzsicherung vor, sich vorsätzlich und systematisch zu weigern, geltendes Recht einzuhalten. Ausserdem habe der 64-Jährige wissentlich falsche Angaben gemacht und seine politischen Präferenzen über die Einhaltung der Gesetze gestellt.

Die Demokraten werfen den Republikanern dagegen ein rein parteipolitisch motiviertes Manöver vor. Das Heimatschutzministerium, das Weisse Haus sowie die Spitzen der Demokraten im Repräsentantenhaus und im Senat kritisierten das Votum am Dienstagabend scharf als politischen Stunt ohne jede Grundlage. Das Thema Migration ist seit Jahren ein grosses Streitthema zwischen Demokraten und Republikanern und spielt auch im laufenden Präsidentschaftswahlkampf eine grosse Rolle. (saw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Putin beauftragte Nawalnys Tod laut US-Geheimdiensten nicht direkt

US-Geheimdienste gehen laut einem Bericht des «Wall Street Journals» davon aus, dass Russlands Präsident Wladimir Putin den Tod des Kreml-Gegners Alexej Nawalny nicht direkt angeordnet hat. Dies entbinde Putin zwar nicht von seiner Verantwortung, vertiefe aber das Rätsel um den Tod des im Februar in einem Straflager gestorbenen Dissidenten, schrieb die Zeitung am Samstag unter Berufung auf Geheimdienstquellen. Zuvor hatte Nawalnys Team im Exil im Ausland unter anderem behauptet, Putin habe Nawalny töten lassen, um einen geplanten Austausch des Gefangenen mit im Westen inhaftierten Russen zu verhindern.

Zur Story