International
USA

Abtreibungsgegner protestieren in zahlreichen US-Städten

Supporters of Planned Parenthood (L) rally next to anti-abortion activists outside a Planned Parenthood clinic in Detroit, Michigan, U.S. February 11, 2017. REUTERS/Rebecca Cook
In 45 Bundesstaaten gab es laut Planned Parenthood Kundgebungen.Bild: REBECCA COOK/REUTERS

Abtreibungsgegner protestieren in zahlreichen US-Städten

12.02.2017, 10:3812.02.2017, 11:01
Mehr «International»

In den USA sind in zahlreichen Städten Abtreibungsgegner auf die Strasse gegangen. In 45 Bundesstaaten gab es am Samstag (Ortszeit) insgesamt 200 Protestveranstaltungen vor Standorten der Familienplanungsorganisation Planned Parenthood.

Dies teilten die Veranstalter auf der Internetseite protestpp.com mit. Unterstützer der Organisation veranstalteten Gegendemonstrationen. Die Teilnehmerzahlen waren aber auf beiden Seiten vergleichsweise gering.

Beim jährlichen Protestmarsch der US-Abtreibungsgegner vor zwei Wochen waren in Washington noch zehntausende Menschen auf die Strasse gegangen. Vizepräsident Mike Pence, ein erklärter Abtreibungsgegner, hielt eine Rede beim «Marsch für das Leben». US-Präsident Donald Trump bekundete über den Onlinedienst Twitter seine Unterstützung.

Der Marsch der Abtreibungsgegner fand nur sechs Tage nach Massenprotesten gegen Trump statt, an denen sich Millionen von Menschen im ganzen Land beteiligt hatten. Bei diesen Kundgebungen waren viele Teilnehmer auch für Frauenrechte und das Recht auf Abtreibung eingetreten.

«Rückenwind» für Abtreibungsgegner

Seit der Wahl des neuen US-Präsidenten hätten die Abtreibungsgegner in den USA «Rückenwind», sagte der Leiter der Pro-Life-Action-League, Eric Scheidler, am Samstag der «New York Times». Wähler aus der sogenannten Lebensrechtsbewegung seien für Trump ein «wichtiger Wählerkreis» gewesen. Das habe die neue US-Regierung «zur Kenntnis genommen».

Trump hatte bereits mit einer seiner ersten Amtshandlungen ein Zeichen gesetzt, dass er auf der Seite der Abtreibungsgegner steht. Per Erlass verbot er staatliche Finanzhilfen für internationale Organisationen, die über Abtreibungen beraten oder Schwangerschaftsabbrüche anbieten. Die Abtreibungsgegner fordern nun, dass Planned Parenthood künftig gar keine staatlichen Gelder mehr bekommt.

Unterstützer der gemeinnützigen Organisation, die neben Abtreibungen vor allem auch Beratung, Schwangerenvorsorge und Verhütung anbietet, stellten sich den Demonstranten am Samstag entgegen. Die Unterstützer liessen sich nicht «einschüchtern und werden nicht klein beigeben», erklärte Kelley Robinson vom Planned-Parenthood-Aktionsfonds.

(sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
13 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Tepesch
12.02.2017 11:23registriert Oktober 2015
Gegen Abtreibung, aber für die Todesstrafe...
1107
Melden
Zum Kommentar
avatar
atomschlaf
12.02.2017 11:40registriert Juli 2015
Abtreibung oder nicht ist eine reine Gewissensfrage. Das muss jede Frau selbst mit sich ausmachen.
Der Staat sollte sich da raushalten.
6211
Melden
Zum Kommentar
avatar
rodolofo
12.02.2017 10:51registriert Februar 2016
Wieso denken diese Leute, dass sie abgetrieben worden wären, wenn es zum Zeitpunkt ihrer Geburt kein Abtreibungs-Verbot gegeben hätte?
418
Melden
Zum Kommentar
13
Hochseekapitän: «Soweit ich das beurteilen kann, trifft die Crew keine Schuld»

Bei der Ausfahrt aus dem Hafen von Baltimore rammte am Dienstagmorgen ein Container-Schiff aus Singapur eine Autobrücke, welche darauf einstürzte. Mindestens sechs Personen kamen bei dem Unglück ums Leben. Wie es zur Katastrophe kommen konnte, wird derzeit abgeklärt. Im Interview mit watson erklärt der erfahrene Tankerkapitän Maksimilijan Zubanovic, welche Sicherheitsmassnahmen offensichtlich fehlschlugen.

Zur Story