Bei einem Hubschrauberabsturz in der US-Millionenmetropole New York sind Medienberichten zufolge sechs Menschen ums Leben gekommen. Das berichtete der Sender CNN unter Berufung auf New Yorker Behörden. Der Helikopter war in den Hudson River vor Manhattan gestürzt.
Bei den Opfern handelt es sich um den Piloten und eine spanische Touristenfamilie mit drei Kindern. Vier der Opfer verstarben noch vor Ort, zwei wurden im Spital für tot erklärt. Nach vorläufigen Informationen sei die Familie zu einem Besuch angereist und auf einem Rundflug über der Metropole gewesen.
Einsatzkräfte näherten sich der Unglücksstelle mit zahlreichen Booten, wie auf Bildern zu sehen war. Die US-Flugsicherheitsbehörde teilte mit, dass ein Hubschrauber vom Typ Bell 206 verunglückt sei. Es seien Ermittlungen zu den Ursachen aufgenommen worden. Im Internet verbreiteten sich Aufnahmen der Kabine eines Hubschraubers, der wie ein Stein ins Wasser stürzte. Es wurde spekuliert, ob das Fluggerät zuvor in der Luft auseinandergebrochen war.
Michael Roth, zu dessen Unternehmen der Hubschrauber für Touristenrundflüge in der Millionenstadt gehört, sagte der britischen Zeitung «The Telegraph»: «Er (der Pilot) meldete sich und sagte, dass er landen würde und dass er Treibstoff bräuchte. Es hätte etwa drei Minuten dauern sollen zurückzukehren, aber nach 20 Minuten war er immer noch nicht da.» Ein weiterer Hubschrauber der Firma habe sich dann auf den Weg gemacht und aus der Luft den abgestürzten Helikopter im Hudson gesehen.
«Die Aufnahmen von dem Unfall sind schrecklich», schrieb US-Präsident Donald Trump auf der Plattform Truth Social. Nähere Informationen zu Ursache und Hergang des Unglücks werde es in Kürze geben, kündigte er an.
Helikopter gehören zum New Yorker Stadtbild: Ständig sind sie in Manhattan zu sehen, meistens haben sie Touristen an Bord oder aber bringen reiche Geschäftsleute zu ihrem nächsten Termin oder Wohnsitz vor den Toren der Stadt. Vielen New Yorkern ist das nicht nur zu laut, sondern auch zu gefährlich.
Immer wieder hatte es nach Unfällen Debatten über die Sicherheit in der dicht besiedelten Metropole mit Hunderten Wolkenkratzern gegeben. Dabei bestehen Regeln, wonach Helikopter nicht ohne spezielle Erlaubnis über das Zentrum Manhattans fliegen dürfen. Die meisten Piloten heben am Rande der Insel ab und fliegen über dem East River und dem Hudson.
Nicht weit entfernt von der mutmasslichen Unglücksstelle am Donnerstag hatte ein Pilot 2009 ein US-Airways-Flugzeug spektakulär auf dem Hudson notgelandet, ohne dass dabei jemand verletzt wurde.
Dabei bestehen Regeln, wonach Helikopter nicht ohne spezielle Erlaubnis über das Zentrum Manhattans fliegen dürfen. Die meisten Piloten heben am Rande der Insel ab und fliegen über dem East River und dem Hudson.
Für Tausende Urlauber in New York gehört ein Rundflug über der Millionenstadt zum Pflichtprogramm, für einige werden die wenigen Minuten über Manhattan – für die sie Hunderte Dollar zahlen – zum Höhepunkt. Eine Reihe von Unternehmen hat zudem die Geschäftsleute im Visier.
Viele Anwohner allerdings stört das. 2016 versuchte New York, das mit Dutzenden Millionen Dollar Einnahmen selbst an dem Geschäft profitiert, einen Kompromiss zu schliessen: Die ursprüngliche Zahl von 60 000 Flügen pro Jahr wurde halbiert. Dies verhinderte jedoch nicht die Unfälle.
Bereits im Mai 2019 war ein ausser Kontrolle geratener Helikopter in den Hudson River gestürzt. Der Pilot konnte sich mit einem Sprung ins Wasser retten. Kurze Zeit später stürzte ein Hubschrauber auf ein Hochhausdach und ging in Flammen auf. (cpf, mit Material der sda/dpa)