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USA: Erstmals seit 15 Jahren Hinrichtung durch Erschiessungskommando

An officer fires a weapon at a sample of the material used in bullet-resistant enclosures to be installed on buses, at a range in Bedminster, Pa., Tuesday, Feb. 25, 2025. (AP Photo/Matt Rourke)
In South Carolina erschiessen drei Freiwillige einen zu Tode verurteilten Häftling.Bild: keystone

USA: Erstmals seit 15 Jahren Hinrichtung durch Erschiessungskommando geplant

05.03.2025, 20:0505.03.2025, 21:40
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Erstmals seit 15 Jahren ist in den USA die Hinrichtung eines Häftlings durch ein Erschiessungskommando geplant. Brad Sigmon aus Greenville im Bundesstaat South Carolina soll am Freitagabend (Ortszeit) von drei Freiwilligen aus wenigen Metern Entfernung erschossen werden. Zuvor werde er in dem Gefängnis in Columbia, der Hauptstadt des Bundesstaates, auf einem Stuhl festgebunden, eine schwarze Kapuze werde über seinen Kopf gestülpt und sein Herz als Ziel markiert, wie das Death Penalty Information Center mitteilte.

Hinrichtungsart selbst ausgesucht

Sigmon habe sich das Erschiessungskommando selbst ausgesucht, da er der tödlichen Injektion nicht traue und befürchte, dass er dabei zu lange leiden müsse, sagte sein Anwalt nach Angaben der Zeitung «Greenville News». Einen Antrag der Anwälte auf Aufschub der Hinrichtung hatte der Oberste Gerichtshof des Bundesstaates am Dienstag abgelehnt.

Für brutale Morde verurteilt

Sigmon war 2001 schuldig gesprochen worden, die Eltern seiner Ex-Freundin in deren Haus mit einem Baseballschlager getötet zu haben. Die beiden seien in verschiedenen Räumen gewesen und er sei immer wieder hin und her gelaufen, um sie totzuschlagen, berichtete der Sender CBS. Zudem hatte er demnach seine Ex-Freundin entführt in der Absicht, sie ebenfalls zu ermorden. Sie konnte jedoch entkommen.

South Carolina hatte nach Informationen der Organisation Death Penalty Information Center 2021 die Möglichkeit einer Hinrichtung durch ein Erschiessungskommando wieder eingeführt, bisher aber niemand auf diese Weise hingerichtet. Dies sei damals zum Teil auch geschehen, da der Bundesstaat keine Medikamente für die tödlichen Injektionen bekommen konnte. Neben diesen beide Hinrichtungsarten gibt es in South Carolina noch den elektrischen Stuhl.

Fünf Bundesstaaten mit Erschiessungskommandos

Nach Angaben der gemeinnützigen Organisation erlauben ausser in South Carolina noch die Bundesstaaten Idaho, Mississippi, Oklahoma und Utah Hinrichtungen durch Erschiessungskommandos. Die letzte derartige Hinrichtung fand demnach 2010 in Utah statt. (sda/dpa)

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49 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mr. Proper
05.03.2025 21:02registriert Dezember 2021
Die Todesschützen müssen aber auch einen Schaden haben, wenn nicht davor, dann danach.
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Pazzo:)
05.03.2025 20:30registriert Juni 2018
Ich verstehe, dass Angehörige den Wunsch nach Rache haben – solche Emotionen sind menschlich. Doch der Staat sollte moralisch über solchen Impulsen stehen, insbesondere weil es niemals eine absolute Sicherheit gibt, dass keine Fehlurteile passieren.
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MitchBitch
05.03.2025 22:35registriert Juli 2017
War bestimmt nicht so schwierig dort 3 Freiwillige zu finden…
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