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USA

Donald Trump legt Italien EU-Austritt ans Herz

Spaltet das Land durch das mögliche Impeachment in zwei unversöhnliche Fronten: US-Präsident Donald Trump in der nun permanenten Residenz in seinem Golfklub Mar-a-Lago, Palm Beach, Florida.
Donald Trump hofft, dass die Italiener die EU verlassen. Bild: AP

Trump legt Italien EU-Austritt ans Herz: «Es würde ihnen viel besser gehen»

01.11.2019, 21:36
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Ein Radiointerview von US-Präsidenten Donald Trump mit dem EU-Gegner Nigel Farage zum Thema Brexit hat auch in Italien für scharfe Kritik aus Rom gesorgt. Darin meinte Trump, Italien und anderen EU-Ländern würde es ausserhalb der Europäischen Union «viel besser» gehen.

«Wenn sie jedoch die Union wollen, dann gut so», sagte Trump in der Sendung des britischen Radiosenders LBC am Donnerstag. Eine Reaktion aus der italienischen Regierung folgte umgehend: «Italien ist zwar mit den USA verbündet, arbeitet aber an der Stärkung Europas», betonte Aussenminister Luigi Di Maio, Chef der populistischen Fünf Sterne-Bewegung, die vor einigen Jahren noch den Austritt Italiens aus dem Euroraum gefordert hatte. Inzwischen hat die Partei, die Italien sei Juni 2018 regiert, sich immer zur EU und zur Währungsunion bekannt

Ex-Ministerpräsident Matteo Renzi, Gründer der Regierungspartei «Italia viva» (Lebendes Italien), erklärte stolz auf die italienische und europäische Identität zu sein. «Wer Italien ausserhalb Europas sehen will, liebt unser Land nicht», twitterte Renzi am Freitag.

Der Chef der proeuropäischen Partei «Più Europa», Benedetto Della Vedova, rief Regierungschef Giuseppe Conte auf, auf Trumps Worte zu reagieren. «Trumps Aussagen verletzten Italiens politische Würde», schrieb Della Vedova.

Umfragen zeigen zwar, dass die Mehrheit der Italiener für einen Verbleib ihres Landes in der Eurozone ist. Das Szenario eines Ausstiegs der drittgrössten Volkswirtschaft halten manche Analysten aber nicht für ausgeschlossen. Ein solcher «Italexit» hätte unabsehbare Folgen für die seit 20 Jahren existierende Gemeinschaftswährung. (sda/apa)

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Rücktritte und Entlassungen unter Trump
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Rücktritte und Entlassungen unter Trump
SALLY YATES, 30. Januar 2017: Trump entlässt die amtierende Justizministerin und Chefanklägerin, offiziell vor allem wegen ihres Widerstands gegen seine Einwanderungspolitik.
quelle: ap/ap / steven senne
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Trumps «Impeachment» erklärt:
Video: srf
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36 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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FITO
02.11.2019 05:23registriert April 2019
Weiss er denn überhaupt wo Italien liegt, oder meinte er vielleicht Little Italy?
Als er dann seiner Forderung noch telefonisch Nachdruck verleihen und zugleich Informationen und Hilfe gegen Merkel anfordern wollte, wurde er leider falsch verbunden.
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FITO
02.11.2019 08:05registriert April 2019
Dabei will er sich doch nur im Falle eines Impeachments als nächster Duce Italiens in Position bringen.
Trump legt Italien EU-Austritt ans Herz: «Es würde ihnen viel besser gehen»
Dabei will er sich doch nur im Falle eines Impeachments als nächster Duce Italiens in Position bringen.
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Der_Andere
01.11.2019 22:45registriert Juni 2018
Ohne es irgendwie belegen zu können.

Mein Gefühl sagt mir bei Donald Trump einfach, dass er von Europa in etwa soviel versteht wie von Quantenphysik.

Was jedoch verständlich ist, ist die Tatsache, dass es für die USA viel leichter wäre, für die europäischen Nationen der umsorgende grosse Bruder zu mimen und sie gegeneinander ausspielen zu können, wenn sie nicht in der Union geeint wären.

Trump kann man einfach nicht vertrauen. Die Kurden können ein Lied davon singen.
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