«Es gab eine Unregelmässigkeit auf der Abschussrampe heute, die mit dem Verlust der Rakete und ihrer Ladung endete»: Mit diesen nüchternen Worten informierte das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX gestern die Welt über die Explosion einer «Falcon 9»-Rakete noch in der Abschussrampe. Nun sind erste Videoaufnahmen aufgetaucht, die unmittelbar den Moment der Explosion zeigen:
Eine schwarze Rauchsäule hatte sich nach dem Zwischenfall in die Höhe in den Himmel über dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral geschraubt. Es kamen keine Personen zu Schaden.
Wie Augenzeugen berichtet hatten, war die Explosion auch noch in einigen Kilometern Entfernung zu spüren gewesen. Auch auf Radarbildern war der Unfall zu sehen.
Wow. You can see the smoke from the #SpaceX explosion in Cape Canaveral on radar. pic.twitter.com/IWqL7IGpU4
— Jesse Hawila (@JesseHawilaKCTV) 1. September 2016
Elon Musk, CEO des privaten Raumfahrtunternehmens, hatte sich noch am Abend via Twitter zu Wort gemeldet. Seine Aussage hat noch immer Gültigkeit: Noch ist unklar, was zur Explosion geführt hatte.
Loss of Falcon vehicle today during propellant fill operation. Originated around upper stage oxygen tank. Cause still unknown. More soon.
— Elon Musk (@elonmusk) 1. September 2016
Bei der Raketen-Explosion wurde auch der erste Satellit von Facebook für das Projekt Internet.org zerstört. Das weltgrösste Online-Netzwerk will mit Hilfe von Satelliten entlegene Regionen mit schnellen Internet-Zugängen versorgen. Gründer und Chef Mark Zuckerberg bestätigte den Verlust des Satelliten am Donnerstag.
Das Gerät sei für Afrika gedacht gewesen, schrieb Zuckerberg. «Glücklicherweise» habe Facebook auch andere Technologien wie die Antennen-Drohne «Aquila» entwickelt. Facebook werde an der «Mission», alle zu vernetzen, festhalten. Das Facebook-Projekt ist umstritten, weil in einigen Ländern wie Indien die Bevorzugung einzelner Dienste befürchtet wird.
Bereits im Juni vergangenen Jahres war eine SpaceX-Rakete kurz nach dem Start explodiert. Sie hatte den mit Nachschub beladenen Raumfrachter «Dragon» zur Internationalen Raumstation ISS bringen sollen. Der Frachter war als Folge der Explosion zerbrochen.
(tat/wst)