Der US-Verteidigungsminister Ash Carter ist der Ansicht, den irakischen Truppen fehle der Wille zum Kampf. Dies sagte er in einem Interview des TV-Senders CNN:
«Die irakischen Truppen haben einfach keinen Willen zum Kampf gezeigt», sagte Carter am Sonntag. Dies sei ein Problem. Für viele Kommentatoren in Washington ist dies die bisher härteste öffentliche Kritik der USA an den irakischen Truppen.
Die Eroberung Ramadis gilt als der grösste militärische Erfolg des IS seit Wochen. Die Terrormiliz hatte die Provinzhauptstadt Ramadi vor einer Woche unter seine Kontrolle gebracht. Irakische Soldaten zogen überstürzt aus Ramadi ab und liessen Luftabwehrwaffen, Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zurück.
Für die US-Regierung ist der Verlust von Ramadi ein grosser Rückschlag. Die US-Strategie sieht vor, selbst nur aus der Luft anzugreifen und der irakische Armee den Bodenkampf zu überlassen. Die US-Luftschläge seien wirksam im Kampf gegen den IS, doch seien sie kein Ersatz dafür, dass die irakische Armee selbst das Land verteidige, ergänzte Carter.
«Wir können zum Sieg über IS beitragen», sagte der Verteidigungsminister. «Aber wir können Irak nicht zu einem Ort machen, an dem Menschen gut leben. Wir können den Sieg nicht auf Dauer halten, das können nur die Iraker. Und in diesem Fall speziell die sunnitischen Stämme im Westen.» (egg)