Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat wegen des Streits um sexuelle Aufklärung an Schulen die Auflösung des Bildungsministeriums gefordert. «Wir sollten das Bildungsministerium abschaffen», sagte Trump am Samstag (Ortszeit) auf einer Konferenz Rechtskonservativer in Dallas im US-Bundesstaat Texas. Das Publikum brach daraufhin in Jubel aus. «Man kann die Bibel nicht lehren, aber man kann Kindern beibringen, dass Amerika böse ist und dass Männer schwanger werden können», wetterte Trump weiter. Er forderte strenge Verbote für die Vermittlung «unangemessener» Inhalte an Schulkinder.
A lot of applause when Trump mentions abolishing the department of education pic.twitter.com/8vYUUyroks
— Acyn (@Acyn) August 7, 2022
In den USA ist aktuell von einem regelrechtem Kulturkrieg rund um Fragen der Geschlechtsidentität die Rede. Konservative versuchen, die Rechte der LGBTQI-Gemeinschaft zu beschneiden. Die englische Abkürzung steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Menschen, queere sowie intergeschlechtliche Menschen. In etlichen Bundesstaaten haben die Republikaner diskriminierende Gesetze verabschiedet.
Dabei geraten bei den Konservativen auch immer wieder Schulen ins Visier – angeblich zu anzügliche oder politisch nicht ins Weltbild passende Bücher werden aus dem Unterricht verbannt. Ein Schulgesetz aus dem US-Bundesstaat Florida verbietet die Themen «sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität» vom Kindergarten bis zur dritten Klasse und schränkt diese für ältere Schüler ein.
Erst vor einigen Wochen hatte sich Trumps damalige Bildungsministerin ähnlich wie Trump geäussert. Das Bildungsministerium sollte nicht existieren, hatte Betsy Devos gesagt. Die milliardenschwere Unternehmerin aus Michigan hatte während ihrer Zeit in der Regierung vor allem daran gearbeitet, den Einfluss des Ministeriums so weit wie möglich zu reduzieren.
Als Trump auf das Thema sexuelle Identität und Schule zu sprechen kam, tobte die Menge auf der Konferenz in Dallas besonders laut. «Kein Lehrer sollte unseren Kindern ohne elterliche Zustimmung etwas über Transgender beibringen dürfen», sagte Trump. Auch im Militär dürfe es keine «linke Gender-Theorie» geben, fügte er hinzu. «Die Welt ist zu gefährlich für Amerikas Streitkräfte, um politisch korrekt zu sein. Sie sehen, was mit China und Russland passiert.»
Trump sprach – wie bereits in der Vergangenheit – als Hauptredner bei der Conservative Political Action Conference. Es ist eine Art Sammelbecken für Trump-Anhänger, religiöse Rechte und Verschwörungstheoretiker. Trump wiederholte in seiner zweistündigen Rede vor rund 1000 Menschen Altbekanntes. Viel Applaus bekam er auch bei Themen wie Migration oder als er seine Lüge vom Wahlbetrug wiederholte. Erneut forderte er die Todesstrafe für Drogendealer.
Trump kokettierte erneut damit, bei den Präsidentschaftswahlen 2024 noch einmal anzutreten – verkündete aber nicht seine Kandidatur. «Jetzt müssen wir es vielleicht wieder tun. Wir müssen es vielleicht wieder tun», sagte er. Diese Aussage macht Trump bei fast jeder Rede – und bekommt dafür viel Applaus. Konkreter wird er aber nicht. Bei einer anonymen Online-Umfrage bei der CPAC in Texas sprachen sich 69 Prozent der Befragten dafür aus, dass Trump noch einmal kandidieren sollte. Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, lag mit 24 Prozent weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz. (sda/dpa)
Immer wenn man denkt schlimmer kanns nicht kommen, legt der Typ noch eine Schippe drauf.