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Nach Georgia-Anruf: Demokraten wollen FBI-Ermittlungen gegen Trump

Nach Georgia-Anruf: Demokraten wollen FBI-Ermittlungen gegen Trump

Nach dem Drängen Donald Trumps auf eine Änderung der Wahlergebnisse im Bundesstaat Georgia wollen Demokraten FBI-Ermittlungen gegen den scheidenden US-Präsidenten in Gang setzen.
04.01.2021, 19:3204.01.2021, 19:32

Der Anruf Trumps beim zuständigen Staatssekretär Brad Raffensperger habe Aufrufe zu Verstössen gegen Wahlgesetze enthalten, argumentierten die Kongressabgeordneten Ted Lieu und Kathleen Rice am Montag in einem Brief an den Chef der US-Bundespolizei FBI, Christopher Wray.

«Die Beweise für Wahlbetrug durch Trump sind nun ans Licht gekommen.»

Eine Aufzeichnung des rund einstündigen Gesprächs war am Sonntag veröffentlicht worden (Anm.d.Red. Ausschnitte findest du unten). Trump sagte darin unter anderem, er wolle, dass 11'780 Stimmen für ihn gefunden würden, damit der Bundesstaat an ihn gehe. «Es kann nicht sein, dass ich Georgia verloren habe.»

Die Demokraten Lieu und Rice betonten: «Die Beweise für Wahlbetrug durch Trump sind nun ans Licht gekommen.» Auch ein Demokrat aus der Wahlkommission in Georgia, David Worley, rief zu Ermittlungen gegen Trump auf.

Der Demokrat Joe Biden entschied Georgia bei der Wahl am 3. November mit etwas weniger als 12'000 Stimmen für sich. Die Trump-Seite sprach – wie auch in anderen Bundesstaaten – von Wahlbetrug, konnte jedoch keine Beweise dafür präsentieren. Die Ergebnisse wurden in Georgia zwei Mal nachgezählt, das Endergebnis änderte sich dadurch nur geringfügig. Raffensperger bekräftigte abermals, dass keine Hinweise auf weitreichenden Wahlbetrug entdeckt worden seien.

Vor der Amtseinführung Bidens am 20. Januar steht am Mittwoch noch die Zertifizierung der Ergebnisse aus den einzelnen Bundesstaaten im US-Kongress an.

Einige Republikaner aus dem Repräsentantenhaus und dem Senat haben angekündigt, bei der Prozedur Einspruch gegen Resultate einzelner Staaten einzulegen. Die Störaktion kann die Bestätigung von Bidens Wahlsieg um einige Stunden verzögern, hat aber keine Aussicht darauf, tatsächlich etwas am Wahlausgang zu ändern. (sda/dpa)

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20 Kommentare
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[CH-Bürger]
04.01.2021 19:45registriert August 2018
geil - sein viel zitierter Wahlbetrug hat also DOCH stattgefunden... 🤓
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Mentos
04.01.2021 21:27registriert Mai 2020
DT wirft einerseits den Demokraten lautstark Wahlbetrug vor, fordert aber andererseits Staatssekretär Brad Raffensperger unverhohlen dazu auf Stimmen zu finden. Wer betrügt denn da wirklich?!
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südfüessler
04.01.2021 20:39registriert März 2020
Zum wahlbetrug ist es ja in diesem fall nicht gekommen,glücklicherweise.ich bin fast geneigt zu sagen,sogar das hat trump total verkackt.
Aber wie dreist er den staatssekretär dazu angestiftet hat müsste doch ein nachspiel für trump haben.
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