Im Alter von sieben Jahren hatte Alex Butler eine Idee für ein Kartenspiel. Seine Eltern halfen ihm dabei, es zu produzieren. Es wurde millionenfach verkauft. Jetzt konnte der heute 15-Jährige einen weiteren Deal sichern.
Das Spiel «Taco vs. Burrito» wurde zunächst auf Amazon angeboten und brachte bis 2018 über eine Million US-Dollar (etwa 935'000 EUR) ein. Nun hat Alex Butler die Rechte an die Firma Playmonster verkauft. Der Betrag wurde nicht genannt, dürfte aber im siebenstelligen Bereich liegen. Denn zu dem Kartenspiel, das für 20 Dollar angeboten wird, gibt es bereits zwei Erweiterungssets. Playmonster kündigte laut einem Bericht von «Fortune» an, das Spiel weiterzuentwickeln und eine Sammleredition herauszugeben.
Ziel des Strategiespiels ist es, mithilfe von Zutaten, Modifikatoren, Aktions- und Joker-Karten den wertvollsten Taco oder Burrito zu kreieren. Einige Karten, wie «Bauchweh», ziehen Punkte ab. Der Spieler, der am Ende des Spiels die meisten Punkte in seiner Mahlzeit hat, gewinnt.
Der Jungunternehmer ist nicht traurig, dass seine Erfindung nun in anderen Händen liegt. Er habe das ohnehin nicht den Rest seines Lebens machen wollen, sagte er der «Seattle Times». «Es war nie etwas, woran ich gehangen habe oder so», sagte Alex. «Es ist nicht super wichtig für mich. Ich wollte nur so viel Geld wie möglich herausholen.»
Der Erfinder sagte, die Idee sei ihm damals zufällig gekommen. Damals mochte er weder Tacos noch Burritos, aber er verbrachte viel Zeit damit, mit seiner Familie Kartenspiele wie «Exploding Kittens» zu spielen. Geschäfte machen liegt in der Familie. Seine Mutter, Leslie Pierson, bezeichnet sich selbst als Unternehmerin und steht hinter mehreren Projekten, darunter eine Geschäftsidee, für die sie 2016 im «Shark Tank», der amerikanischen Version von «Die Höhle der Löwen», warb.
Seine Mutter war es auch, die dabei half, Geld zu besorgen. Sie bat online um Unterstützung für die Produktion der Spielkarten. Binnen eines Tages kamen 1'000 Dollar zusammen. Hilfreich war auch eine Präsentation bei der Messe Comic Con. Bald waren 25'000 Dollar zusammengekommen. Die Familie gründete eine eigene Firma, Hot Taco. Alex war der Mehrheitseigentümer.
Dann boten sie das Spiel auf Amazon an. Die erste Auflage war schnell ausverkauft, die zweite auch. Doch der Erfolg hatte auch eine Schattenseite – für die kleine Firma wurde die Arbeit zu viel. Deshalb schauten sich Alex Butler und seine Eltern nach einem Käufer um. Playmonster stellte sich als geeigneter Partner heraus, die Firma kennt sich mit Kartenspielen aus. Jonathan Berkowitz, CEO von Playmonster, sagte, er sei an dem Spiel interessiert, weil die «Spielfiguren erstaunlich sind» und es Spass und Wettbewerb für alle Altersgruppen bietet.
Der Erfinder des Kartenspiels hat schon wieder neue Ideen, so die «Seattle Times». Er interessiert sich für Musikproduktion und Videospiele. Spielkarten und ein klassischer Acht-Stunden-Job seien nichts für ihn. Zunächst will er mit seiner Familie ausgiebig Urlaub machen.
Verwendete Quellen: