Das Plakat ist schwarz-weiss. «Islamischer Judenhass: Es steht im Koran», ist darauf zu lesen. Daneben ein Foto: Es zeigt Adolf Hitler und Amin al-Husseini, in den Dreissiger- und Vierzigerjahren Grossmufti von Jerusalem. «Mr. Palestine» nannte ihn damals die US-Presse.
Der Palästinenserführer aus Jerusalem war der wichtigste arabische Alliierte der Nationalsozialisten, im Judenhass stand der Grossmufti ihnen wenig nach. Adolf Hitler empfing Husseini am 28. November 1941 in Berlin. (Mehr zu Hitlers arabischem Freund lesen Sie hier.) Fast 74 Jahre nach dem Treffen der beiden soll nun ihr Foto durch die US-Stadt Philadelphia reisen - als Aufkleber auf den Stadtbussen.
Der Betreiber der Busse, die Southeastern Pennsylvania Transportation Authority, hatte die Anti-Islam-Werbekampagne abgelehnt. Doch ein Richter hat nun entschieden, dass die Busse die Aufkleber zeigen müssen: Für die Kampagne gelte das Recht auf Meinungsfreiheit. Das berichten der US-Fernsehsender CBS und der «Philadelphia Inquirer».
«Der Richter hat uns in allen Punkten zugestimmt», sagt Anwalt Rubert Muise, der die American Freedom Defense Initiative vertritt. Die Gruppe hat mehr als ein halbes Dutzend Verkehrsbetriebe im ganzen Land verklagt, um Anti-Islam-Werbung durchzusetzen.
Der Busbetreiber in Philadelphia prüft rechtliche Schritte, um in Berufung zu gehen.
(vet)