Im Dauerstreit zwischen Medienvertretern und dem Weissen Haus hat CNN-Starreporter Jim Acosta den US-Regierungssprecher Sean Spicer als «nutzlos» bezeichnet. «Der Pressesprecher gelangt an einen Punkt, wo er regelrecht nutzlos ist», sagte Acosta im CNN-Fernsehen.
Spicer beantworte Journalistenfragen unzulänglich, aber das sei längst nicht alles. Acosta reagierte auch auf die Praxis des Weissen Hauses, für einen Teil der täglichen Presse-Briefings keine Kameras oder professionellen Tonaufnahmen mehr zuzulassen. Bisher war ein grosser Teil der Briefings frei zugänglich in alle Welt übertragen worden. Spicer macht jetzt einen Teil der Informationen aber nur noch einem kleinen Kreis von Reportern zugänglich.
Anscheinend etabliere sich zunehmend als neue Norm, «dass dem Präsidenten der Vereinigten Staaten ermöglicht wird, sich zu isolieren und keine harten Fragen zu beantworten», sagte der Reporter. «Er hat seit Februar keine richtige Pressekonferenz mehr abgehalten.»
Ob Spicer auch künftig die täglichen Termine mit der Presse durchführen wird, ist aber fraglich. Die Nachrichtenagenturen Reuters und AP berichten, dass im Weissen Haus darüber nachgedacht wird, den 45-Jährigen auf einen höheren Posten im Kommunikationsbereich zu befördern. Er wäre damit nicht mehr mit dem Tagesgeschäft, sondern mit der strategischen Planung betraut.
Bereits seit Wochen gibt es Gerüchte darüber, dass Spicer als Pressesprecher abberufen wird. Wiederholt soll Trump unzufrieden mit ihm gewesen sein. Ob die mögliche neue Rolle wirklich eine Beförderung darstellt, ist daher unklar.
Trump steht seit Beginn seines Wahlkampfes auf Kriegsfuss mit den Medien. Interviews gibt er mit Vorliebe seinem Haussender Fox News aus dem Imperium des konservativen Medienzaren Rupert Murdoch, der in aller Regel wohlwollend über den Präsidenten berichtet. Berichte, in denen Trump und seine Arbeit als Präsident kritisch beleuchtet werden, bezeichnet der Republikaner oft als «Fake News». (sda/dpa)