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Donald Trump hält die Klimaerwärmung für ein linkes Hirngespinst und die Förderung von Solar- und Windenergie für zum Fenster hinaus geworfenes Geld. Er will das Pariser Klimaabkommen kündigen, die Umweltbehörde abschaffen und der Kohlenindustrie wieder auf die Beine helfen.
So weit, so schlecht für die Umwelt. Für den Elektroauto-Hersteller Tesla könnte dies gar das Aus bedeuten, denn Elon Musk profitiert nicht nur von seinem technischen Genie, sondern auch von einer wohlwollenden politischen Unterstützung. Dazu gehören nicht nur die rund 6000 Dollar Subventionen für jedes Elektroauto, sondern auch rasche Bewilligungsverfahren und günstige Steuerrabatte für die riesige Batteriefabrik in der Wüste von Nevada.
Holman Jenkins, Kolumnist beim «Wall Street Journal», stellte kürzlich fest: «Um seine Investoren bei der Stange zu halten, muss Tesla ihnen versichern, dass es weiterhin politische Unterstützung gibt.» Das wäre wahrscheinlich nicht mehr der Fall, sollte Trump zum US-Präsidenten erkoren werden.
Im Aktienkurs von Tesla ist diese Unterstützung jedoch bereits eingepreist. Ein Crash dieser Papiere würde damit die hochfliegenden Pläne von Elon Musk gefährden. «Könnte Tesla einen Sieg von Trump überleben?», fragte sich deshalb kürzlich das «Wall Street Journal».
Musk will nicht nur das beste Auto bauen. «Dieser Typ will die Welt retten», sagt sein grösster Fan, der Investor Ron Baron. Deshalb hat Musk kürzlich Tesla mit SolarCity, ein Solarstrom-Unternehmen, das von seinem Cousin geführt wird, verschmolzen. Seine Vision sind Elektroautos, die an einem landesweiten gut ausgebauten Tanksystem mit Solarstrom aufgeladen werden und über einen Autopiloten verfügen. Diese Autos sind gleichzeitig sicher und umweltverträglich.
Dieses Ziel kann nicht in kleinen Schritten erreicht werden. «Man kann die Welt nicht mit kleinen und langsamen Fabriken verändern. Wir brauchen grosse Fabriken mit einer schnellen Umlaufzeit», erklärte Musk anlässlich der Eröffnung der Giga-Batteriefabrik in Nevada.
Derzeit befindet sich Tesla in einer kritischen Phase. 2018 soll das Model 3 ausgeliefert werden, das erste Elektroauto, das auch für Normalbürger erschwinglich ist. Bereits gibt es gegen 400'000 Vorbestellungen für dieses Auto. Sollte das Model 3 die hoch gesteckten Erwartungen erfüllen, dann wäre dies wahrscheinlich der endgültige Durchbruch des Elektroautos.
Solar- und Windenergie erleben in den USA eine Renaissance. «Sonnenstrom machte volle zwei Drittel der neu geschaffenen Stromerzeugungskapazitäten aus», meldete kürzlich die «NZZ». «Für das ganze Jahr 2016 rechnet das Marktforschungsunternehmen GMT Research mit einem doppelt so hohen Zubau wie im Jahr zuvor.»
Trumps Wahl ins Weisse Haus wäre deshalb nicht nur geopolitisch sondern auch umweltpolitisch eine Katastrophe. Zum Glück zeigen die jüngsten Umfragen, dass seine Chancen inzwischen sehr klein geworden sind.