In einem Video, das seit Montag in den sozialen Medien kursiert, ist zu sehen, wie Chris Cuomo von CNN sich nach einer verbalen Attacke mit einem Mann anlegt. Der Vorfall führte zu heftigen Diskussionen auf Plattformen wie Twitter. Auch Präsident Trump konnte sich einmal mehr nicht zurückhalten und goss Öl ins Feuer.
Chris Cuomo besuchte am Sonntag mit seiner Frau und der gemeinsamen 9-jährigen Tochter eine Bar in Long Island, einem Stadtteil von New York City. In der Bar kam ein fremder Mann auf Cuomo zu und bezeichnete ihn als «Fredo» – eine Anspielung auf den Film «The Godfather». Der CNN Journalist mit italienischen Vorfahren, wertete diesen Kommentar als rassistische Beleidigung und verglich sie mit dem N-Wort für Afroamerikaner.
CNN's Chris Cuomo Threatening Trump Supporter with Violence! "I'll throw your punk ass down the stairs!"pic.twitter.com/QOmdxwivWX
— THAT'S THE POINT with Brandon (@THEECONSTITUTI1) August 13, 2019
«Punk-ass bitches von der Rechten nennen mich Fredo. Mein Name ist Chris Chuomo. Ich bin ein Moderator von CNN. Fredo stammt von ‹The Godfather›. Er war ein Schwächling und sie brauchten ihn als Verleumdung von Italienern», sagte Cuomo gegenüber dem vermeintlichen Trump-Supporter.
Der Mann sagt darauf, dass er meinte, Fredo sei sein Name. Auf diese Bemerkung reagiert Chris Cuomo aggressiv und mit Androhung von Gewalt: «Du hast nicht gedacht, dass mein Name Fredo ist – sei kein Lügner. Du willst ein Mann sein, dann zeig es. [...] Ich werde dich zerstören.»
Die Situation wird kurz vor Eskalation von den umstehenden Personen beruhigt, indem sie die beiden Männer auseinander ziehen.
Die Reaktionen fallen sehr unterschiedlich aus. Die einen feiern oder unterstützen Cuomo, die anderen verabscheuen ihn noch mehr. Vielen stösst auch der Vergleich mit dem N-Wort sauer auf, wie dieser Tweet zeigt:
Yo, @ChrisCuomo,
— Larry Elder (@larryelder) August 13, 2019
"Fredo" is "the equivalent of the 'n' word?!? Who knew?#FredoCuomo https://t.co/aHoALdGatL
Matt Dornic, der Pressesprecher von CNN, macht deutlich, dass der News-Sender hinter ihrem Moderator steht:
Chris Cuomo defended himself when he was verbally attacked with the use of an ethnic slur in an orchestrated setup. We completely support him.
— Matt Dornic (@mdornic) August 13, 2019
Erstaunlich ist, dass Cuomo auf vom rechten Lager auf Unterstützung zählen kann. Trumps ehemaliger Kommunikationsdirektor, Anthony Scaramucci, äusserte sich folgendermassen:
Chris Cuomo Threatens Man Who Hurled Italian Slur 'Fredo' at Him very proud of @ChrisCuomo this happens all the time. It’s quite racist. https://t.co/RWzqqzpDWE
— Anthony Scaramucci (@Scaramucci) August 13, 2019
Sogar das Fox-News Aushängeschild vom rechten Flügel –Sean Hannity – solidarisierte mit dem CNN-Moderator. Er stehe auf seiner Seite. «Meiner Meinung nach hat Cuomo sich für nichts zu entschuldigen. Er ist es, der eine Entschuldigung verdient hat.»
I say good for @ChrisCuomo
— Sean Hannity (@seanhannity) August 13, 2019
He’s out with his 9 year old daughter, and his wife, and this guy is being a jackass in front of his family.
Imho Chris Cuomo has zero to apologize for. He deserves the apology. https://t.co/VnyMNgz14U
Null. Er nutzt die Gelegenheit, um Cuomo selbst als «Fredo» zu bezeichnen und einmal mehr gegen CNN zu wettern.
I thought Chris was Fredo also. The truth hurts. Totally lost it! Low ratings @CNN https://t.co/yBpGjt4N1T
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) August 13, 2019
Doch der US-Präsident belässt es nicht bei einem einzigen Tweet zum Thema. Er doppelt folgendermassen nach: «Würde Chris Cuomo eine Rote Flagge für seinen Ausraster erhalten? Dreckige Sprache und ein völliger Kontrollverlust. Er sollte keine Waffen haben dürfen. Er ist verrückt!»
Would Chris Cuomo be given a Red Flag for his recent rant? Filthy language and a total loss of control. He shouldn’t be allowed to have any weapon. He’s nuts!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) August 13, 2019
Das Red-Flag-Gesetz ist ein US-Gesetz zur Verhinderung von Waffengewalt. Polizei- oder Familienmitgliedern soll es erlaubt sein, ein Staatsgericht anzurufen, um bei einer Person, von der potenzielle Gefahr ausgeht, vorübergehend die Konfiskation der Schusswaffen einzufordern.
Nach den beiden Attentaten vom vorletzten Wochenende eine sehr grenzwertige Bemerkung. Trump und die Regierung stehen derzeit unter Druck, da viele Amerikaner strengere Waffengesetze fordern – unter anderem das Red-Flag-Gesetz.