Pete Hegseth, Donald Trumps Kandidat für das Amt des Verteidigungsministers, steht im Kreuzfeuer schwerwiegender Anschuldigungen. Eine Frau wirft dem Fox-News-Moderator vor, sie sexuell missbraucht zu haben. Die Behörden von Monterey haben nun offizielle Ermittlungsdokumente veröffentlicht. Der Bericht enthält Aussagen des mutmasslichen Opfers, als auch von anderen Zeugen.
Hegseth soll die Frau, die in dem Bericht aus Datenschutzgründen als «Jane Doe» bezeichnet wird, nach einer Veranstaltung der republikanischen Frauen in Kalifornien im Oktober 2017 in einem Hotelzimmer festgehalten und sexuell missbraucht haben. Die Frau ging nach dem Vorfall in ein Krankenhaus, um sich untersuchen zu lassen. Eine Krankenschwester informierte daraufhin die Behörden.
«Jane Doe» vermutet laut dem Bericht, dass ihr möglicherweise eine Droge ins Getränk gemischt wurde. «Meine Erinnerungen sind vernebelt», wird sie von der Polizei zitiert. Sie habe auf der Party, auf der sie Hegsmith vorgestellt wurde, nur «eine kleine Menge Champagner» konsumiert.
Später habe sie sich in seinem Zimmer im Hyatt Regency Hotel in Monterey wiedergefunden. Die Frau berichtete der Polizei, dass Hegseth ihr Handy weggenommen und sie daran gehindert habe, das Zimmer zu verlassen. Danach sei es zu dem sexuellen Übergriff gekommen. «'Jane Doe' erinnerte sich daran, oft 'nein' gesagt zu haben», heisst es in dem Polizeibericht. Auch erinnerte sie sich an «die Erkennungsmarken, die von seinem Nacken hingen, als er über mit war.» Und ein weiteres unappetitliches Detail hat sie in ihrer Aussage gemacht: «Er ejakulierte auf meinem Bauch».
Der 22-seitige Bericht enthält sowohl Aussagen von Hegseth als auch von Zeugen und Ausschnitte von Überwachungsvideos des Hotels. Diese zeigen «Jane Doe» und Hegseth um Mitternacht gemeinsam in der Hotellobby, als sie zur Bar gehen, und wie sie gegen 1 Uhr den Ort gemeinsam verlassen.
Mehrere Zeugen berichteten der Polizei, dass die Frau nicht betrunken gewirkt habe. Mehrere andere Teilnehmerinnen der Republikaner-Konferenz sagten aus, dass Hegseth sexuell aggressiv gewesen sei. Auch SMS-Nachrichten von Anwesenden über sein Verhalten sind dem Report beigefügt. «Er war betrunken und fluchte lautstark», berichtete eine Angestellte des Hotels.
Hegseth streitet die Vorwürfe ab und erklärte, die Begegnung sei einvernehmlich gewesen. Er habe sich mehrfach vergewissert, «dass die Frau sich bei dem, was zwischen den beiden vor sich ging, wohlfühlte». Sein Anwalt Timothy Parlatore sagte gegenüber NBC News: «Dieses Polizeiprotokoll bestätigt, was ich immer gesagt habe. Der Vorfall wurde vollständig untersucht und die Polizei fand heraus, dass die Behauptung falsch war.»
Unklar bleibt, warum keine Anklage gegen Hegseth erhoben wurde. Hegseths Anwalt bestätigte jedoch eine aussergerichtliche Einigung mit der Klägerin, die eine unbekannte Summe Geld von dem TV-Moderator bekam.
Die Enthüllungen kommen zu einem heiklen Zeitpunkt für Hegseths Nominierung als Verteidigungsminister in der Trump-Regierung. Jüngst hatte sich Trumps Wunschkandidat für das Amt des US-Justizministers, Matt Gaetz, aus dem Verfahren zurückgezogen. Gegen Gaetz lagen Vorwürfe des sexuellen Fehlverhaltens und illegalen Drogenkonsums vor. Entsprechend war zuletzt unklar, ob er im Senat die nötigen Stimmen erhalten hätte. In den USA gibt es keinen Fraktionszwang.
Auf Nachfrage von NBC zum Fall Hegseth betonte Trumps Kommunikationsdirektor Steven Cheung: «Hegseth hat alle Vorwürfe vehement bestritten» und fügte hinzu: «Trump nominiert hoch qualifizierte Kandidaten für sein Kabinett.» Während seiner Begegnungen mit Senatoren zeigte sich Hegseth selbstbewusst und erklärte vor Reportern: «Der Vorfall wurde vollständig untersucht und ich wurde komplett entlastet.»
Der 44-jährige Pete Hegseth ist ein langgedienter Militär, verfügt aber über keinerlei Regierungserfahrung. Der Moderator des konservativen Senders Fox News diente als Infanterie-Offizier der Nationalgarde in Afghanistan und im Irak, bei der Vereidigung von Joe Biden 2021 wurde er wegen Sicherheitsbedenken von der Vereidigung ausgeschlossen.
Die Qualifikation besteht scheinbar in erster Linie darin Frauen sexuell zu belästigen und ungeschoren davon zu kommen. Wie der Meister so seine Jünger.
Nein wurde er eben nicht. Es wurde ein Vergleich getroffen, damit es zu keiner Verhandlung kommt.
Schon nur für diese Aussage müsste man ihn verhaften 😉