Bei andauernder Hitze und trockenem Wetter wüten nach Angaben der Feuerwehr immer noch mehrere grössere Brände in Kalifornien. Rund 20'000 Häuser und Wohnungen gelten nicht mehr als sicher, knapp 50'000 Menschen mussten bisher ihr Zuhause verlassen. 12'000 Feuerwehrleute sind im Einsatz.
Das für seine steilen Granitwände und Wasserfälle bekannte Yosemite-Tal lockt jährlich mehr als drei Millionen Besucher an. Seit Ausbruch des Feuers vor rund drei Wochen im angrenzenden Sierra National Forest ist die Region in dichten Rauch gehüllt. Bei Löscharbeiten in dem teils schwer zugänglichen Gelände waren zwei Helfer ums Leben gekommen.
Der Nationalpark bleibt für Besucher noch bis mindestens Sonntag gesperrt. Vor einer Woche hatten alle Besucher das Tal und angrenzende Gebiete räumen müssen.
«Ich habe hier mein ganzes Leben gelebt, und ich habe niemals ein Feuer gesehen, das solch eine Verwüstung anrichtet», sagte Bezirksaufseher Leonard Moty aus dem vom Carr-Feuer besonders betroffenen Bezirk Shasta. Anwohnerin Alyce Macken sagte, der Brand sei «fast wie ein Tornado mit Feuer» gewesen und habe ihr Haus sowie das Haus ihrer Nachbarn «vernichtet».
Nach Angaben der Behörden wütete das Carr-Feuer zuletzt auf einer Fläche von fast 42'000 Hektar. 3600 Feuerwehrleute waren dort im Einsatz. Fast tausend Häuser wurden zerstört. 38'000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.
Insgesamt zerstörten die Waldbrände in Kalifornien bisher knapp 81'000 Hektar Land. Sechs Menschen starben im Carr-Feuer, darunter eine 70-Jährige mit ihren zwei kleinen Urenkeln.
Die nationale Wetterstation von Las Vegas hat am Donnerstag nach vorläufigen Daten einen Hitzerekord vermeldet: Mit einer Durchschnittstemperatur von 42,3 Grad Celsius sei der Juli der heisseste Monat gewesen, der je im Death-Valley-Nationalpark gemessen wurde. Normalerweise liegt die Durchschnittstemperatur in dem Gebiet in der Mojave-Wüste unter 40 Grad, wobei Spitzenwerte von mehr als 52 Grad erreicht werden. (whr/sda/afp)