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Verbrechen

Ungarns Präsidentin begnadigt Rechtsterroristen

Ungarns Präsidentin begnadigt Rechtsterroristen

Die ungarische Staatspräsidentin Katalin Novak hat aus Anlass der Reise von Papst Franziskus nach Budapest mehrere verurteilte rechtsextreme Terroristen amnestiert.
28.04.2023, 15:3128.04.2023, 16:00
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«Die Woche des Papstbesuchs bietet eine besondere Gelegenheit dazu, dass das Staatsoberhaupt von seinem Amnestierecht Gebrauch macht», teilte die Präsidentschaftskanzlei am Donnerstagabend in Budapest mit.

Hungarian President Katalin Novak, left, smiles to Pope Francis at the end of her speech during a meeting with the authorities, civil society, and the diplomatic corps in the former Carmelite Monaster ...
Katalina Novak und Pabst Franziskus.Bild: keystone

Von der Amnestie betroffen waren der Rechtsterrorist György Budahazy, den ein Berufungsgericht in Budapest im März dieses Jahres zu einer sechsjährigen Freiheitsstrafe verurteilt hatte, sowie neun weitere Mitglieder seiner rechtsextremen Hunnia-Gruppe. Die Bande hatte zwischen 2007 und 2009 zahlreiche Brand- und Sprengstoffanschläge auf die Häuser linker und liberaler Politiker verübt, einen Mordanschlag geplant und einen Fernsehmacher zusammengeschlagen und schwer verletzt.

Die Gerichtsverfahren zogen sich über mehr als zehn Jahre hin. Budahazy gilt als ikonische Figur der extremen Rechten, geniesst aber auch Sympathien unter Anhängern der Regierungspartei Fidesz, aus der Novak kommt. Nach dem Amnestiedekret konnte er noch in der Nacht zum Freitag die Haftanstalt Vac nördlich von Budapest verlassen.

Er liess sich ein Pferd bringen, um «Freiheit!» rufend davonzureiten, berichteten ungarische Medien. Darüber hinaus kündigte Budahazy an, die Messe von Papst Franziskus am Sonntag in Budapest besuchen zu wollen, um ein Dankgebet für den Papst zu sprechen, sagte er der Boulevardzeitung «Blikk».

Der katholische Oberhirte begann am Freitag einen dreitägigen Besuch in der ungarischen Hauptstadt. Den Höhepunkt bildet eine Messe, die er am Sonntagvormittag auf dem Platz vor dem Parlament zelebrieren wird. (oee/sda/dpa)

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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Magnum
28.04.2023 17:59registriert Februar 2015
Die Fidesz ist nicht nur auf Linie mit Putin und Xi, sondern legt sich nun auch für Rechtsterroristen ins Zeug. Einfach nur widerlich, dieser Wahlverein vom Puszta-Putin Orban.
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flausch
28.04.2023 17:00registriert Februar 2017
Erster Gedanke: Dafuq?
Zweiter Gedanke: Rechtsterroristen, Fidesz und der Papst. Passt. Ist wie damals bei den rat lines.
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sinkflug
28.04.2023 19:36registriert Juli 2020
Schade, dass der Papst sich von diesem Verein vor den Karren spannen lässt!
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