Präsident Donald Trump forderte am Wochenende die strafrechtliche Verfolgung von Musik-Superstar Beyoncé – aufgrund einer Behauptung, die laut einem Faktencheck von CNN nicht der Wahrheit entspricht.
Trump behauptete in einem Social-Media-Beitrag, Beyoncé habe gegen das Gesetz verstossen, indem sie angeblich 11 Millionen Dollar für ihre Unterstützung der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris während einer Veranstaltung im Oktober 2024 in Houston erhalten habe.
Wie CNN aber weiter ausführt, gibt es keinerlei Grundlage für Trumps Behauptung, dass Beyoncé eine Zahlung in Höhe von 11 Millionen Dollar im Zusammenhang mit der Harris-Kampagne erhalten habe, geschweige denn für die Unterstützung im Speziellen.
Nach Angaben von CNN geht aus den Wahlkampfausgaben der Demokraten hervor, dass 165'000 Dollar an Beyoncés Produktionsfirma geflossen sind, wobei als Grund für die Ausgabe «Produktion von Wahlkampfveranstaltungen» angegeben wurde. Im vergangenen Jahr erklärte Adrienne Elrod, leitende Sprecherin der Harris-Kampagne, gegenüber Deadline, dass die Kampagne keine Prominenten für Werbezwecke bezahlt habe, aber gemäss den Vorschriften der Federal Election Commission verpflichtet gewesen sei, die Kosten für die Durchführung solcher Veranstaltungen zu übernehmen.
Warum Trump von 11 Millionen Dollar spricht und nicht von 165'000 Dollar bleibt derweil unklar. Laut CNN hat niemand jemals Beweise einer achtstelligen Zahlung an Beyoncé vorgelegt. Im letzten Jahr zirkulierte auf sozialen Medien die Behauptung, es handle sich um 10 Millionen Dollar, die überwiesen worden seien. Diese wurden bereits während des Wahlkampfs von den Faktencheck-Websites FactCheck.org und PolitiFact untersucht – Belege dafür wurden keine gefunden.
Als Trump in einem Interview mit Fox-Moderator Mark Levin im Februar 2025 diese Zahl ins Spiel brachte, beschrieb der US-Präsident seine Quelle nur sehr vage:
Ein Sprecher von Harris verwies CNN am Wochenende auf einen Social-Media-Beitrag von Beyoncés Mutter Tina Knowles aus dem November, in dem sie die Behauptung einer Zahlung von 10 Millionen Dollar als «Lüge» bezeichnete und darauf hinwies, dass dieser Beitrag von Instagram als «falsche Information» entfernt worden sei.
«Tatsächlich hat Beyoncé keinen Cent dafür erhalten, dass sie bei der Wahlkampfveranstaltung von Kamala Harris in Houston gesprochen hat», schrieb Knowles.
Ein Sprecher von Beyoncé erklärte gegenüber PolitiFact im November, dass die Behauptung über eine Zahlung von 10 Millionen Dollar «mehr als lächerlich» sei.
Das Weisse Haus reagierte am Wochenende nicht auf eine Anfrage von CNN nach Beweisen für Trumps Angabe von 11 Millionen Dollar.
Trump griff die Behauptung in einem Social-Media-Beitrag wieder auf, den er am frühen Sonntagmorgen in Schottland, wo er sich gerade aufhält, veröffentlichte.
Er schrieb, dass er sich mit der «Tatsache» befasse, dass die Demokraten «zugeben, wahrscheinlich illegal elf Millionen Dollar an die Sängerin Beyoncé für eine UNTERSTÜTZUNG gezahlt zu haben».
Trump kritisierte anschliessend weitere Zahlungen der Harris-Kampagne an Organisationen, die mit prominenten Unterstützern in Verbindung stehen. Er behauptete ohne Beweise, dass diese Zahlungen in den Ausgabenaufstellungen unrichtig dargestellt worden seien. Und er behauptete fälschlicherweise, dass es «VÖLLIG ILLEGAL» sei, für politische Unterstützungsbekundungen zu bezahlen, obwohl laut CNN kein Bundesgesetz solche Zahlungen verbietet.
Trump schloss mit den Worten: «Kamala und alle, die Geld für Unterstützungsbekundungen erhalten haben, HABEN GEGEN DAS GESETZ VERSTOSSEN. Sie sollten alle strafrechtlich verfolgt werden! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit in dieser Angelegenheit.»
Trump hat wiederholt die strafrechtliche Verfolgung politischer Gegner gefordert. Sein Beitrag vom Samstag über Harris und die Unterstützungsbekundungen von Prominenten war eine Eskalation gegenüber einem Beitrag vom Mai, in dem er sagte, er werde eine «grosse Untersuchung» zu diesem Thema fordern, aber keine strafrechtliche Verfolgung ausdrücklich erwähnte.
(les)
Alles nur Ablenkung, während in Hinterzimmern an einer Amnestie für Ghislaine Maxwell gebastelt wird. MAGA - so viel Schamlosigkeit und Verlogenheit war noch nie.
Es ist mal wieder eine gewisse Ironie vorhanden, dass Trump mal wieder etwas behauptet, was komplett aus der Luft gegriffen ist und gänzlich ignoriert, dass er selbst mal einen Pornostar Schweigegeld überwiesen hat.