International
Wetter

«Dzud» in der Mongolei: Herdentiere sterben im Extremwinter

«Dzud» wütet in der Mongolei: Über eine Million Herdentiere sterben im Extremwinter

26.02.2024, 06:46
Mehr «International»
epa10403815 Juele with his reindeer at the Jinhe forest range near Genhe City, Inner Mongolia Autonomous Region, China, 12 January 2023 (issued 13 January 2023). Every two or three days, Juele Bulituo ...
(Archivbild): Rentiere in der Zentral-Mongolei. Bild: keystone

Extreme Kälte und Schneefälle haben den Hirten in der Mongolei schwere wirtschaftliche Verluste zugefügt. Mehr als 1,5 Millionen Herdentiere sind nach Angaben der staatlichen Notstandskommission in diesem Winter in dem zentralasiatischen Land bereits verendet.

«Dzud» nennen die Mongolen die Schnee- und Eiskatastrophen, die das Land in den Wintermonaten immer wieder heimsuchen. Das Wetterphänomen sorgt dafür, dass das Vieh kein Futter mehr findet, weil die Böden gefroren oder die Weiden von Schneemassen bedeckt sind. Oft sind die Verluste besonders hoch, wenn ein trockener Sommer vorausgegangen ist, in dem sich die Tiere kein ausreichendes Fettpolster für den Winter anfressen konnten.

Auch die Vereinten Nationen haben bereits vor der Situation gewarnt. Viehzucht sei ein integraler Bestandteil der mongolischen Wirtschaft, Kultur und Lebensweise, so ein vor zwei Wochen veröffentlichter UN-Bericht. Nun kämpfen die Hirten mit Futtermangel und explodierenden Futterpreisen. Schätzungen zufolge gibt es in der Mongolei rund 64 Millionen Herdentiere. Für die Mongolei ist es bereits der zweite «Dzud»-Winter in Folge.

Papst Franziskus drückte im Anschluss an sein sonntägliches Angelus-Gebet vor Pilgern und Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom seine Nähe zu den von der Kältewelle betroffenen Menschen in der Mongolei aus. «Auch dieses extreme Phänomen ist ein Zeichen des Klimawandels und seiner Auswirkungen», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. Die «Klimakrise» sei ein weltweites soziales Problem und wirke sich vor allem auf die schwächsten aus. Franziskus war erst im September vergangenen Jahres zu Besuch in der Mongolei, wo nur sehr wenige Katholiken leben. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
    «Extremes Feuerwetter» – Darum ist Los Angeles schon wieder bedroht

    In Los Angeles warnt der Wetterdienst vor der Rückkehr der gefährlichen Starkwinde, die das mühsam eingegrenzte Feuer neu anfachen könnten. «Zerstörerische #SantaAnaWinde und extremes Feuerwetter werden von Montag bis Dienstag erwartet», schrieb der Wetterdienst auf X.

    Zur Story