Papst Franziskus ist zum Auftakt seiner Reise in die Mongolei in Ulan Bator angekommen. Der 86-Jährige landete am Freitag in einer Sondermaschine der italienischen Fluggesellschaft Ita in der mongolischen Hauptstadt. Das Oberhaupt der katholischen Kirche wurde von Aussenministerin Batmunkh Battsetsegund empfangen. Eine junge Frau überreichte dem Pontifex einen Becher mit getrocknetem Joghurt, einer mongolischen Spezialität. Das ist eine in dem Land übliche Willkommensgeste.
Es ist der erste Besuch eines Papstes in dem flächenmässig zweitgrössten Binnenstaat der Erde. Franziskus bleibt dort bis Montag. Nach dem Hinflug über Nacht wollte er am ersten Tag seines Besuchs auf Termine verzichten. Am Samstag kommt er mit der mongolischen Staatsspitze zusammen und führt Gespräche. Anschliessend hält er eine öffentliche Ansprache und trifft Geistliche. Im Laufe des Besuchs steht ein Treffen zwischen den Religionen an, an dem auch der Pfarrer der russisch-orthodoxen Kirche in Ulan Bator teilnehmen wird.
In der Mongolei gibt es unter den mehr als drei Millionen Einwohnern nur knapp 1500 Katholiken und insgesamt 25 Priester. Die Hauptreligionen dort sind der Buddhismus und Schamanismus. Die Reise steht daher auch im Zeichen des Dialogs zwischen den Religionen. Die geografische Lage des Landes ist für den Papst auch interessant. Der demokratische Staat liegt eingeschlossen zwischen Russland und China.
Franziskus bezeichnete seine Reise in die Mongolei als lang ersehnten Besuch ins «Herz Asiens», der es ihm ermögliche, eine «zahlenmässig kleine, aber im Glauben lebendige und in der Nächstenliebe grosse Kirche zu umarmen». Während des Flugs in die Mongolei pries er die Stille und Weite des Landes. Trotz der kleinen katholischen Gemeinde hat das Land einen Kardinal: Der 49-jährige Italiener Giorgio Marengo leitet seit 2020 die Apostolische Präfektur Ulan Bator.
Franziskus' Mongolei-Besuch ist eine von drei Papst-Reisen innerhalb von zwei Monaten. Anfang August nahm Franziskus am Weltjugendtag in Lissabon teil und Ende September reist er für zwei Tage nach Marseille in Frankreich. Seit Längerem kämpft er mit Gesundheitsproblemen. Wegen starker Knieschmerzen ist der Pontifex auf den Rollstuhl angewiesen. Im laufenden Jahr wurde er bereits zwei Mal im Krankenhaus behandelt: Zunächst wegen einer Lungenentzündung; im Juni wurde er unter Vollnarkose am Darm operiert. (sda/dpa)