Das von schweren Stürmen begleitete Orkantief «Ciaràn» trifft Europa mit voller Wucht. Es gibt Tote und Verletzte. Auch der Flug- und Schiffsverkehr waren und sind stark beeinträchtigt.
In Deutschland gab es mindests ein Todesopfer. So sei eine Frau im deutschen Gebirge Harz im Bundesland Niedersachsen ums Leben gekommen, teilte der Kreisfeuerwehrverband Goslar mit. Ein umstürzender Baum hatte sie tödlich verletzt.
Wegen des sich nähernden Sturms wurden in den Niederlanden Hunderte Flüge annulliert. Das teilte ein Sprecher des Amsterdamer Flughafens Schiphol am Donnerstag mit.
Cancelcultuur #Schiphol pic.twitter.com/3PBI93g5im
— Stijn de Vreede 🍿 (@VrijndeSteede) November 2, 2023
Auch die Schifffahrt von der Nordsee auf die Westerschelde im Südwesten des Landes gestoppt. Auch können einige Fähren zu Wattenmeerinseln nicht fahren.
Auch in Frankreich gab es ein Todesopfer. Ein Lastwagenfahrer kam ums Leben, als sein Fahrzeug von einem umstürzenden Baum getroffen wurde, wie Transportminister Clément Beaune (42) dem Sender France Info sagte.
An der Atlantikküste, der Nordküste sowie der östlichen Mittelmeerküste galt bis zum Abend Überschwemmungsgefahr durch Sturmwellen. Gemeinden hatten noch am Mittwoch Dämme verstärkt und zusätzliche Barrikaden nahe der Küste errichtet.
#intervention | Les 👮seinomarins sont en cours d intervention en de multiples endroits, comme ici @VilleDeFecamp : arbres arrachés
— Police nationale 76 (@PoliceNat76) November 2, 2023
banches tombées, voies bloquées,
câbles électriques décrochés.
Ne prenez aucun risque sur la route. Restez chez vous ! pic.twitter.com/KY5iitfxZ5
Im westlichen Departement Finistère wurde ein Mensch leicht verletzt, als ein Baum auf sein Auto stürzte. Auch ein Feuerwehrmann erlitt leichte Verletzungen. Wegen zahlreicher umgestürzter Bäume wurde der Verkehr auf den Landstrassen des Departements am Donnerstagmorgen untersagt. Sturmböen erreichten örtlich Geschwindigkeiten bis zu 200 Kilometern pro Stunde.
In der Bretagne gab es teils riesige Wellen, wie etwa hier:
🇨🇵| Tempête Ciaran : des jeunes surpris par une énorme vague en Bretagne.#Ciaran #TempeteCiaranpic.twitter.com/PTk6zdJlW6
— 📣 STOP INFO (@StopinfoFr) November 2, 2023
Es gab etliche Feuerwehreinsätze. Am Flughafen Nantes konnten Flüge wegen der Wetterlage nicht landen und wurden Richtung Süden nach Toulouse umgeleitet.
In den Regionen Bretagne, Normandie, Pays de Loire, Hauts de France und Centre Val de Loire für Donnerstag weitgehend eingestellt. In drei besonders stark betroffenen Départements rief Verkehrsminister Clément Beaune dazu auf, das Auto nicht zu benutzen. Auch Lastwagen durften zunächst nicht fahren.
In zwei Departements galt weiterhin die höchste Unwetterwarnstufe rot, in 24 weiteren die Warnstufe orange.
Hohe Windgeschwindigkeiten wurden in Grossbritannien bis zum Vormittag in den Grafschaften Cornwall und Devon erwartet. Bis in den Abend hinein soll «Emir» an der Südostküste von Hampshire bis Kent und Essex wüten. Der britische Wetterdienst Met Office warnte vor Lebensgefahr durch herumfliegende Trümmerteile und umstürzende Bäume.
Getting wilder along the prom in #Penzance #Cornwall #Ciaran
— James Churchfield (@ChurchfieldJE) November 1, 2023
🎥 David Haigh 🙏 pic.twitter.com/PnpU65pznT
In der Grafschaft Hampshire wurde von Mitternacht an ein Katastrophenfall (major incident) ausgerufen. Mehrere Fährunternehmen hatten ihre Verbindungen im Ärmelkanal für Donnerstag gestrichen. Die britische Küstenwache warnte Menschen davor, sich in Ufernähe aufzuhalten.
In Belgien sollen Parks und andere bewaldete Flächen an manchen Orten vorsichtshalber geschlossen bleiben. Nach Angaben der Bahn wird am Donnerstag zwischen Frankreich und Belgien kein Zug verkehren. Den Angaben nach sollen zudem zwischen der Stadt Brügge und der Nordseeküste keine Züge fahren, für andere Züge gelte eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Nach Vorhersagen des Königlich Meteorologischen Instituts werden in Belgien Windböen zwischen 80 bis 90 km/h im Osten des Landes und 100 bis 110 km/h im Westen erwartet.
Am Donnerstag macht sich das Orkantief in der Schweiz mit Regen und in den Bergen mit teils stürmischen Winden bemerkbar. (saw/sda/dpa)
Dank des rekordwarmen Ozeans kann er viel mehr Kraft aufnehmen als bisher gewöhnliche Stürme. So konnte auch Otis in so kurzer Zeit dermassen zerstörerisch werden (siehe Acapulco).
Gemäss forecast werden uns Jura und Alpen mal wieder den Arsch retten, sodass wir in der CH nicht viel merken werden. Aber ich bin gespannt auf die Bilder unserer Nachbarn und von Nordeuropa.