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Auch die Europäische Zentralbank EZB macht Rekordverlust

epa11599983 The tower of the European Central Bank (ECB) headquarters near the bank of the Main river ahead of a press conference following a ECB Governing Council meeting, in Frankfurt am Main, Germa ...
Die EZB in Frankfurt.Bild: keystone

Nach SNB: Auch die Europäische Zentralbank EZB macht Rekordverlust

Die Zinspolitik der Euro-Währungshüter trifft auch die Bilanz der Europäischen Zentralbank. Die nationalen Notenbanken gehen erneut leer aus. Es dürfte nicht das letzte Verlustjahr gewesen sein.
20.02.2025, 13:0920.02.2025, 13:09
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In ihrem zweiten Verlustjahr in Folge hat die Europäische Zentralbank (EZB) ein Minus von gut 7,9 Milliarden Euro 2024 erlitten, wie die Notenbank am Donnerstag mitteilte. Das ist der höchste Verlust in der mehr als 25-jährigen Geschichte der EZB. Im Jahr 2023 hatte die Notenbank ihren Verlust dank der Auflösung milliardenschwerer Rückstellungen noch auf rund 1,3 Milliarden Euro drücken können.

Die Notenbank betonte, die vorübergehenden Verluste seien eine Folge notwendiger geldpolitischer Entscheidungen. Die EZB könne gleichwohl effizient arbeiten und ihre Hauptaufgabe erfüllen: für Preisstabilität im Währungsraum der 20 Euroländer zu sorgen.

Auswirkungen der Zinspolitik

Beginnend im Sommer 2022 hatte die EZB die Zinsen rasant erhöht, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Inzwischen ist die Teuerungsrate von Rekordständen wieder weit entfernt, daher hat die EZB die Leitzinsen im Euroraum wieder gesenkt.

epa11886662 European Central Bank (ECB) President Christine Lagarde speaks on the European Central Bank's annual report 2024 during a plenary session of the European Parliament in Strasbourg, Fra ...
EZB-Präsidentin Christine Lagarde.Bild: keystone

Höhere Zinsen an den Finanzmärkten führten zu steigenden Zinsausgaben aufseiten der Notenbanken, mit denen die Zinseinnahmen nicht Schritt hielten. Zugleich verloren gehaltene Wertpapiere rechnerisch an Wert. Die Zinsausgaben der EZB beliefen sich im vergangenen Jahr auf 6,98 (Vorjahr: 7,19) Milliarden Euro. Die Wertberichtigungen bezifferte die EZB auf 269 (38) Millionen Euro.

Die roten Zahlen haben auch für die nationalen Zentralbanken Folgen: Die übliche Gewinnausschüttung der EZB fällt erneut aus.

Und die EZB schliesst weitere Verlustjahre nicht aus. «Sollte dies der Fall sein, werden diese Verluste voraussichtlich geringer ausfallen als in den Jahren 2023 und 2024. Danach wird die EZB voraussichtlich wieder Gewinne erwirtschaften.» (sda/awp/dpa)

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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insideOut
20.02.2025 13:30registriert September 2023
Was hat das mit der SNB zu tun? Warum "auch"? Die SNB schrieb ein Riesengewinn.
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