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Elon Musk verspricht Milliarden-Spende – unter einer Bedingung

Elon Musk verspricht Milliarden-Spende gegen Hungersnot – unter einer Bedingung

Tesla-Chef Elon Musk hat auf Twitter versprochen mehrere Milliarden Dollar zur Bekämpfung einer Hungersnot zu spenden. Ausgangspunkt war eine Forderung von David Beasley, Chef des UN-Welternährungsprogramms.
02.11.2021, 07:42
Frederike Holewik / t-online
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t-online

Tesla -Chef  Elon Musk  hat versprochen, mehrere Milliarden US-Dollar zur Bekämpfung einer Hungersnot zu spenden. Auf Twitter sprach Musk von einer Summe in Höhe von sechs Milliarden Dollar. Auslöser waren Aussagen von David Beasley, dem Chef des UN -Welternährungsprogramms.

epa09412189 Tesla CEO Elon Musk visits the construction site of Tesla's Gigafactory in Gruenheide, Germany, 13 August 2021. Tesla estimates a production of some 500,000 cars at the Gigafactory fr ...
Elon Musk im August in Deutschland.Bild: keystone

In einem Interview mit «CNN» hatte dieser gefordert, dass Milliardäre – darunter Amazon-Gründer Jeff Bezos und Tesla-Chef Musk – mit einmaligen Spenden helfen könnten, akute Hungersnöte zu bekämpfen. Um 42 Millionen Menschen zu helfen, die aktuell unter Hunger litten, brauche es rund sechs Milliarden Dollar, so Beasley.

Dozent und Gründer Eli David teilte ein Foto des Artikels auf Twitter und fragte nach der Rechengrundlage der UN. Prompt schaltete sich Musk persönlich ein und kommentierte: «Wenn das UN-Welternährungsprogramm in diesem Twitter-Thread erklären kann, wie sechs Milliarden Dollar den Hunger in der Welt beheben können, dann verkaufe ich jetzt gleich Tesla-Aktien und spende.»

In einer weiteren Nachricht sagte er, dass die UN dafür ihre Bücher offenlegen müsse. Grund: Nur so könne die Öffentlichkeit nachvollziehen, wie die Vereinten Nationen das Geld tatsächlich ausgeben. 

Beasley: Sechs Milliarden lösen nicht den Hunger der Welt

Auch Beasley reagierte auf den Post. Er schrieb: «Wir haben nie gesagt, dass sechs Milliarden Dollar den Hunger in der Welt lösen. Es geht um eine einmalige Spende, um 42 Millionen Leben während einer beispiellosen Hungersnot zu retten.»

Damit distanzierte er sich von der Überschrift des geteilten CNN-Artikels, in der es hiess, schon zwei Prozent von Musks Vermögen könnten den Hunger in der Welt beenden. Vielmehr gehe es darum, dass in diesem Jahr zusätzliche Bedarfe für Spenden in der Höhe von sechs Milliarden Dollar entstanden seien. Deshalb habe er Milliardäre aufgefordert, bei der Bewältigung dieser Zusatzaufgaben durch Corona, Konflikte und Klimafolgen zu unterstützen. 

Tesla knackt 1000-Euro-Marke

Zuletzt hatte Musk mit seiner Firma immer neue Meilensteine erreicht. Nachdem bekannt wurde, dass der Autovermieter Hertz 100'000 Fahrzeuge bei Tesla geordert hat, schoss die Aktie des Unternehmens in die Höhe. Dabei durchbrach sie in der vergangenen Woche erstmal die Marke von 1000 US-Dollar.

Am Freitag lag sie bereits bei 1100 Dollar. Zum Wochenstart stieg die Tesla-Aktie weiter und erreichte mit 1000 Euro gleich die nächste Marke. Damit hält Tesla den starken Kurs vor allem der letzten 14 Tage.

Der Wert des Unternehmens liegt mittlerweile bei über einer Billion US-Dollar. Anfang des Jahres wurde es noch mit etwa 700 Milliarden bewertet. Durch den starken Kurs von Tesla stieg auch das Vermögen von Gründer Musk an. Laut dem Magazin «Forbes» liegt es bei über 255 Milliarden US-Dollar. Damit hat Musk auch Jeffrey Bezos als reichsten Mann der Welt überholt.

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70 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rethinking
02.11.2021 08:22registriert Oktober 2018
Spenden sind bloss Symptombekämpfung und Marketing für Reiche…

Was es braucht sind grundlegende Systemwechsel…
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insert_brain_here
02.11.2021 09:15registriert Oktober 2019
Das ist nichts weiter als ein Twiter circle jerk. Eine grob verkürzte aus dem Zusammenhang gerissene Aussage führt zu einem imaginären Gotcha! das Musk genüsslich aufnimmt um sich von seinen libertären Fanboys feiern zu lassen.

Die Diskussion wäre müssig wenn Musk und Co. einfach Steuern bezahlen würden wie alle anderen.
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Stirling
02.11.2021 08:59registriert Dezember 2015
Seit ich als kleiner Junge im TV die Spendenauf-Spots gesehen hab, wird gespendet ohne Ende. Seit Jahrzehnten.
Was ist bis heute passiert?
Die hungernde Bevölkerung ist sogar noch grösser geworden, weil sie anstatt die Probleme zu lösen, lieber 6-8 Kinder gemacht haben, die heute auch wieder hungern.
Wenn ich spende, dann in Bildung und vielleicht noch in Medizin und Emanzipation, in der Hoffnung, dass aus den kommenden Generationen mehr als nur Billiglohnarbeiter und gebärende Hausfrauen werden.
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