Wie ein Bulldozer wütet Donald Trump mit präsidialen Durchsetzungsverfügungen, sogenannten Executive Orders, in der Weltwirtschaft. Mal spricht er Zölle aus – nur um sie sogleich wieder zu pausieren – und kurz darauf zu verdoppeln. Trump zeigt sich sprunghafter als eine junge Bergziege – immer mit dem Vorwand, er suche den besten Deal.
Die Märkte lieben indes Stabilität und Sicherheit. Und weil diese fürs Erste im Eimer sind und Trumps Zölle laut «Wall Street Journal» der «dümmste Handelskrieg in der Geschichte» sind, haben die wichtigsten Aktienindizes der USA den Rückwärtsgang eingelegt. Die Gewinne aufgrund der Vorfreude auf Deregulator Trump sind vernichtet. Der S&P 500 (Standard & Poor's 500), der die Aktien der 500 grössten börsenkotierten US-Unternehmen umfasst, steht heute rund zwei Prozentpunkte tiefer als bei Trumps Wahl.
Wie schneidet er damit im Vergleich zu seinen Vorgängern ab? Auf den ersten Blick gar nicht so desaströs. Da gab es schon einige schlimmere Starts.
Trumps Start in die zweite Amtszeit ist bei Weitem nicht der schlechteste eines Präsidenten in den vergangenen 50 Jahren. Während George W. Bushs ersten vier Monaten tauchte der S&P 500 gar 15 Prozentpunkte – unter Barack Obama gar 25.
Doch dies ist nur die halbe Wahrheit. Denn gerade Obama übernahm eine katastrophale Wirtschaftslage (von George W. Bush) – und deshalb müssen auch die Vormonate berücksichtigt werden.
Die Grafik zeigt, wie es Barack Obama 2009 zu Beginn nicht gelang, den Abwärtstrend zu brechen. Der Absturz des S&P zu Beginn seiner Ära ihm zuzuschreiben, wäre allerding vermessen. Obama war in dem Fall mehr Opfer als Täter. Auch als George W. Bush von Bill Clinton übernahm, war der Zenit des Clinton-Aufschwungs bereits überschritten.
Unter diesem Gesichtspunkt kann man Donald Trump deshalb für seinen Holperstart durchaus rügen. Er übernahm von Joe Biden einen Aufwärtstrend, den er nun deutlich ausbremst – und das in Rekordzeit.
Und welche Präsidenten waren für die Aktienkurse der grössten US-Firmen am vorteilhaftesten? Und kann man einen miesen Start überhaupt noch wettmachen?
Für den S&P 500 ist die Ära unter Bill Clinton das Mass aller Dinge. Während seiner acht Jahre wuchs der Index um satte 239 Prozent von 413 auf 1432 Punkte. Obama schaffte den Turn und ihm gelang ebenfalls mehr als eine Verdoppelung (von 966 auf 2131 Punkte). Dies ebenfalls in acht Jahren. In der Hitliste auf Platz drei folgt mit Reagan dann der erste Republikaner.
Der viel gescholtene Joe Biden führt die Rangliste bei den Präsidenten mit einer vierjährigen Ära an. Er lässt die beiden Republikaner Trump und George H.W. Bush deutlich hinter sich. Ein Unikat bleibt George W. Bush. Er schaffte es als einziger, dass der S&P 500 nach seinen acht Jahren im Weissen Haus weniger hoch stand als zuvor.
Und das wird es, Wetten? Den so unabhängig von der Welt, wie Herr Trump glaubt, ist er und sein Amerika nicht.
Wie lange? Umso schneller umso besser für uns Alle!
So schnell konnte das noch kein anderer Präsident🤔