Die Zeitung «Wall Street Journal» ist der Republikanischen Partei eigentlich günstig gestimmt. Normalerweise findet das Wirtschaftsblatt positive Worte für den neuen Präsidenten. Der Beschluss von Donald Trump, auf fast sämtlichen Importen aus den beiden Nachbarländern Mexiko und Kanada am Dienstag einen Zoll von 25 Prozent zu verlangen, für den haben die konservativen Meinungsmacher aber kein Verständnis. «Der dümmste Handelskrieg aller Zeiten», lautete der Titel eines Kommentars, den das «Wall Street Journal» vorausschauend bereits am Freitag veröffentlichte.
Trump liess sich nicht umstimmen. Am Samstag machte er seine Drohung war, und bestrafte die grössten Handelspartner der USA mit Importzöllen.
Die offizielle Begründung für diesen lange angekündigten Schritt: Kanada und Mexiko würden nicht genug unternehmen, um die «Flut illegaler Drogen» zu stoppen, die über Amerika hereinbreche. Sowohl aus dem Norden wie auch aus dem Süden komme derart viel Rauschgift wie die synthetische Droge Fentanyl ins Land, um Millionen von Menschen zu töten. (Gemäss offiziellen Zahlen starben 2023 in den USA 107'543 Menschen an einer Überdosis).
Weil für die Rauschgift-Epidemie wohl auch China irgendwie verantwortlich ist, werden die bereits bestehenden Strafzölle auf Importen aus der asiatischen Wirtschaftsmacht um 10 Prozent des Warenwertes erhöht.
Trumps Begründung wirkt an den Haaren herbeigezogen. Kanada und Mexiko sind, alles in allem, verlässliche Handelspartner der grössten Volkswirtschaft der Welt. Auch deshalb bilden die drei Nationen gemeinsam eine Freihandelszone, die seit der ersten Amtszeit von Trump den Namen USMCA (früher: NAFTA) trägt. Während die Unterwanderung der staatlichen Behörden durch die Drogen-Kartelle in Mexiko sicherlich ein grosses Problem darstellt, gibt es in Kanada keine Anzeichen dafür, dass die Staatsgewalt die Produktion von Rauschgiften toleriert.
Dem neuen Präsidenten ist dies alles egal. Er scheint der Meinung zu sein, dass sämtliche Güter, für die es in seinem Land eine Nachfrage gibt, in den USA selbst produziert werden sollen. Dass Amerika im Jahr 2022 Güter im Wert von 481 Milliarden Dollar aus Kanada importierte, macht ihn richtiggehend wütend. «Anstatt unsere Bürger zu besteuern, um andere Länder zu bereichern, werden wir ausländische Länder besteuern, um unsere Bürger zu bereichern», sagte Trump am 20. Januar in seiner Antrittsrede.
Er vergisst dabei, dass sein Land viel vergleichsweise billige Ölprodukte aus Kanada importiert. Und dass sich die amerikanischen Exporte nach Kanada 2022 auf 428 Milliarden Dollar beliefen; viele heimische Firmen sind also auf den grossen Markt im nördlichen Nachbarland angewiesen. Ähnlich sieht die Handelsbilanz für Mexiko aus. Beide Staaten haben bereits wirtschaftspolitische Vergeltungsaktionen angekündigt.
Der Handelskrieg, den Trump nun ausgerufen hat, der wird deshalb vor allem auf dem Buckel amerikanischer Konsumenten ausgetragen. Die meisten Unternehmen dürften die Strafzölle auf die Kundinnen und Kunden überwälzen. Alltagsgüter wie Früchte und Gemüse, aber auch für Autos, Alkohol, Spielzeuge und Baumaterialien könnten massiv teurer werden.
Vorerst verschont blieb die Europäische Union, ebenfalls ein grosser Handelspartner der USA. Am Freitag hatte Trump im Weissen Haus angedeutet, dass er auch «ziemlich bald» Strafzölle auf importierten Gütern aus Europa erheben werde. Die Schweiz hat der neuen US-Präsident in diesem Zusammenhang bisher nie erwähnt.
Hinter den Kulissen versuchten die betroffenen amerikanischen Staaten und viele Grossfirmen die Strafzölle noch in letzter Minute abzuwenden. Trump, der das Wochenende in seiner Residenz in Palm Beach (Florida) verbringt, hatte aber kein Musikgehör. Interessanterweise verzichtete der Präsident aber auf eine öffentliche Zeremonie. Als er die entsprechenden Dekrete unterzeichnete, machte das Weisse Haus dies via den Internetdienst X publik. (bzbasel.ch)
Waren das nicht die Worte von vielen Anhängern?
Jetzt schickt sich der Stratege im Weissen Haus also an, alles in Schutt und Asche zu legen.
Das stabile Genie vergisst aber, wie im Artikel erwähnt, die Sache zu Ende zu denken.
Auch Kanada kann den Amerikanern mächtig auf die 🥚🥚 treten.
Dann beginne also die Freak Show..