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Elon Musk: Teslas Gewinn bricht ein

Teslas Gewinn bricht ein

Tesla hat in den vergangenen Monaten deutlich weniger Autos verkauft. Das zeigt sich nun auch in den sehr schwachen Quartalszahlen.
22.04.2025, 22:4523.04.2025, 07:56
Frederike Holewik / t-online
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Ein Artikel von
t-online

So gespannt wird selten auf Quartalszahlen geblickt: Der US-Elektroautohersteller Tesla steht derzeit aber vor allem auch wegen seines Chefs, Multimilliardär und Trump-Freund Elon Musk, unter Beobachtung.

Am Dienstag hat das Unternehmen nun seine Zahlen für die ersten drei Monate des Jahres vorgelegt und ist damit weit hinter den bereits tiefen Analystenerwartungen zurückgeblieben. Unter dem Strich brach der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 71 Prozent ein auf noch 409 Millionen Dollar. Dies, nachdem bereits das erste Quartal 2024 schwach ausgefallen war.

Analysten hatten beim Umsatz im Schnitt mit gut 21 Milliarden Dollar gerechnet. Der Umsatz sank um 9 Prozent auf nur noch 19,33 Milliarden US-Dollar. Ende 2024 lag der Quartalsumsatz noch bei 21,3 Milliarden US-Dollar. Die Schätzungen hatten für dieses Quartal mit 21,45 Milliarden US-Dollar gerechnet. Die Tesla-Aktie zeigt sich dennoch nachbörslich an der NASDAQ zeitweise 0,79 Prozent im Plus bei 239.84 US-Dollar.

Tesla brachte von Januar bis März weltweit rund 13 Prozent weniger Autos zu Käufern als ein Jahr zuvor. In der Schweiz lag das Minus im ersten Quartal 2025 bei 62 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Tesla-Aktie hat seit Jahresbeginn rund 40 Prozent an Wert verloren.

Marktexperten sehen dafür mehrere Gründe: Zum einen fiel in das Quartal der Generationswechsel beim wichtigsten Tesla-Fahrzeug, dem SUV Model Y. Zum anderen aber erkennen sie Schaden für die Marke durch die kontroversen politischen Aktivitäten von Firmenchef Elon Musk. Dazu wächst die Konkurrenz durch immer bessere E-Autos anderer Marken.

Von welcher Marke würdest du am ehesten ein E-Auto kaufen?

Demokratische Schatzmeister fordern Auskunft

Dabei steht nicht allein Musks politische Haltung in der Kritik, sondern vor allem auch der zeitliche Aufwand, den seine Tätigkeit als Berater von US-Präsident Donald Trump und Leiter der Effizienzbehörde Doge mit sich bringt. Demokratische Schatzmeister aus sieben US-Bundesstaaten hatten deshalb noch vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen ihre Sorge darüber geäussert, dass Musk Tesla nicht genügend Aufmerksamkeit widmet. Angesichts der Bedeutung des Unternehmens für die regionale Wirtschaft, Innovation und Beschäftigung stelle dies ein Risiko dar, heisst es in einem offenen Brief an das Tesla-Board vom 17. April.

In dem Schreiben betonen die Schatzmeister die Notwendigkeit, dass Unternehmen wie Tesla in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld wieder zu einem «stabilen und fokussierten Kurs» zurückkehren müssten. Ein Scheitern Teslas würde nicht nur Aktionäre treffen, sondern Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und das Vertrauen in die Energiewende haben, warnten unter anderem die kalifornische Finanzkontrolleurin Malia Cohen sowie die Schatzmeister aus Washington, Illinois und weiteren Bundesstaaten.

Die Unterzeichner fordern vom Board Auskunft darüber, wie sichergestellt werde, dass Musk und das Managementteam genügend Zeit und Ressourcen auf die Lösung der operativen Probleme verwenden. Zudem solle das Gremium darlegen, wie die Vergütung des Top-Managements im Einklang mit dem Aktionärswert und der Unternehmensverantwortung stehe. Von dem Konzern war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.

Marktbeobachter dürften auch deshalb auf die Telefonkonferenz gespannt sein, in der sich Musk Fragen zu den Quartalszahlen stellt. In der Vergangenheit überspielte er oft schwächere Ergebnisse mit Versprechen grosser Erfolge in der Zukunft. So behauptet er, dass Roboter und selbstfahrende Autos den Konzern zum mit Abstand wertvollsten Unternehmen der Welt machen können. Die meisten Experten halten dies für äusserst unwahrscheinlich. Sowohl bei Robotern als auch bei autonom fahrenden Autos ist die Konkurrenz gross und andere Hersteller gelten als führend.

Würdest du noch einen Tesla kaufen?

Verwendete Quellen:

  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa und Reuters
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61 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dr. Rodney McKay
22.04.2025 23:06registriert September 2024
Krass das noch immer so viele Leute eine Karre von diesem Typen kaufen. 19 Milliarden sind zwar viel weniger als eine VW Gruppe (77 Mrd+) macht, aber doch noch enorm viel für eine Firma die nur 4 (Nummer 5 nur in wenigen Märkten…) Autos im Angebot hat.

Hoffen wir das dieser Einbruch nicht hauptsächlich der Umstellung auf das neue Model Y geschuldet ist.

Diese Billigkarren sowie deren CEO gehören in den Müll.
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Humanity
22.04.2025 23:23registriert April 2022
Tesla Gewinn bricht ein und die Aktie macht 5% plus? Den Fanboys von Musk ist nicht zu helfen.
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Bumbuy50
22.04.2025 23:12registriert März 2024
Der Kurs der Tesla Aktie ist , wenn man die aktuellen Zahlen sieht, nicht nur ein kleinwenig zu hoch.
VW hatte letztes Jahr einen Gewinneinbruch von über 30%, was der Aktie einen Dämpfer verpasst hatte.
Die haben nur noch einen Nettogewinn von 12,4 Milliarden eingefahren.
Das wäre für Tesla ein Traumergebnis , wenn man es mit deren Zahlen vergleicht.
Musk hat die Aktie hochgequasselt, die tollsten Sachen versprochen, die mittlerweile bei anderen besser funktionieren.
Was wird die Zukunft von Tesla?
Ein absolut dominierender Hightechkonzern?
Oder eine Batteriefabrik?
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