Chinas Wirtschaft stolpert, der schwächelnde Yuan macht Anleger und Experten nervös. Auch hierzulande schaut man angespannt nach Fernost – denn einige Schweizer Firmen bekämen eine ausgewachsene Wirtschaftskrise Chinas sehr deutlich zu spüren.
Diese Schweizer Unternehmen sind die grössten China-Exporteure:
Lange Zeit gab es in China kaum Luxusmarken – die Regierung liess kaum internationale Unternehmen ins Land. Das änderte sich mit der wirtschaftlichen Öffnung des Landes um die Jahrtausendwende; Marken aus aller Welt fassten im Reich der Mitte Fuss, und die Chinesen sind verrückt danach.
Einer der grossen Profiteure dieser Entwicklung ist der Uhrenhersteller Swatch. Wie eine Studie der Deutschen Bank zeigt, macht der Export nach China einen Fünftel des Swatch-Umsatzes aus. Doch das ist nicht alles: Weltweit gesehen sind chinesische Staatsbürger für 49 (!) Prozent des Umsatzes verantwortlich. Chinesen kaufen die meisten Luxusgüter ausserhalb ihres Heimatlandes.
Zu Richemont gehören unter anderem die Marken Cartier, Montblanc, Piaget, Vacheron Constantin, Chloé und Dunhill. Mit einem Umsatz von rund 10 Milliarden Franken ist es einer der grössten Luxuskonzerne der Welt.
Für rund 41 Prozent davon sind gemäss den Analysten der Deutschen Bank Chinesen in aller Welt verantwortlich. Der Export nach China macht gemäss einer Untersuchung der Bank Kepler Cheuvreux immerhin rund 15 Prozent aus.
Auch der Warenprüfungskonzern mit Sitz in Genf hat eine starke Verbindung zum Reich der Mitte. Es ist kein Zufall, wird das international tätige Unternehmen von dem schweizerisch-chinesischen Doppelbürger Frankie Ng geführt. Im Gespräch mit der «Neuen Zürcher Zeitung» hat er Anfang August angekündigt, die Geschäfte in China ausbauen zu wollen.
Gemäss den Analysten von Kepler Cheuvreux beträgt der Umsatz-Anteil der SGS für Dienste in China 15 Prozent.
In China schossen die Hochhäuser in den letzten Jahrzehnten nur so aus dem Boden. Der Schweizer Lift-Hersteller Schindler hat diese Entwicklung nicht verschlafen und ist zum wichtigen Player auf dem chinesischen Markt geworden – einer Analyse der Zürcher Kantonalbank zufolge machen Exporte nach China 17,5 Prozent des Umsatzes aus.
Kurt Haerri, Schindler-Manager und Präsident der Schweizerisch-Chinesischen Handelskammer, befürchtet, dass chinesische Firmen und Konsumenten ihre Investitionen aufschieben, sollte sich die Lage nicht verbessern. «Auf die Geschäfte der Schweizer Zulieferer könnte sich diese Entwicklung dämpfend auswirken», sagt Haerri in der heutigen «Neuen Luzerner Zeitung».
So richtig dick im Geschäft ist der finnische Lifthersteller Kone – 35 Prozent des Umsatzes macht der Konzern in China. Das ist mehr als jedes andere europäische Unternehmen.
Aus der Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon wurde der international tätige Technologiekonzern OC Oerlikon – und der ist in China sehr aktiv. Gemäss Kepler Cheuvreux holt das Unternehmen 25 Prozent des Umsatzes in China herein.
Und dabei soll es nicht bleiben. Im Juli hat OC Oerlikon ein Joint Venture bekanntgegeben. «Wir bauen gezielt unser Servicegeschäft aus», sagte Nicolas Weidmann, Sprecher von OC Oerlikon, zu «Finanz und Wirtschaft». Und ergänzt: «Der chinesische Markt bleibt für uns ein attraktiver Wachstumsmarkt.»
Die DKSH Holding AG bietet Dienstleistungen für Unternehmen an, die ihre Geschäftstätigkeit nach Asien ausdehnen wollen. 710 ihrer 735 Niederlassungen befinden sich demnach in Asien – der Hauptsitz ist jedoch in Zürich.
Eine chinesische Wirtschaftskrise würde DKSH deutlich zu spüren bekommen, denn rund 10 Prozent des 10-Milliarden-Umsatzes wird im Reich der Mitte generiert. (rey)