Für den Fall eines harten Brexits rechnet die Regierung in London mit Engpässen bei Lebensmitteln, Benzin und Medikamenten. Sollte Grossbritannien kein Austrittsabkommen mit der Europäischen Union abschliessen, drohten zudem eine Blockade an den Häfen und eine harte Grenze zu Irland, schreibt die Zeitung «Sunday Times» Sie beruft sich dabei auf Regierungsdokumente.
Die Behörde Cabinet Office prognostiziere in diesen Unterlagen die wahrscheinlichsten Nachbeben eines ungeordneten EU-Austritts Grossbritanniens. Demnach müssten Lastkraftwagen wegen der Zollkontrollen mit Verzögerungen von bis zu zweieinhalb Tagen rechnen. An den Häfen dürften die Störungen bis zu drei Monate dauern, bis sich der Zustand etwas verbessere. Ausserdem könnte es zu landesweiten Protesten kommen.
The Sunday Times has obtained a copy of the government's classified 'Yellowhammer' report on the chaos expected after a no-deal Brexit. Find out how Whitehall is preparing for food and medicine shortages, transport disruption and civil unrest in our comprehensive coverage. pic.twitter.com/UwDmCUtsbt
— The Sunday Times (@thesundaytimes) August 17, 2019
Für den Fall eines harten Brexits rechnet die Regierung in London einem Medienbericht zufolge mit Engpässen bei Lebensmitteln, Benzin und Medikamenten. Sollte Grossbritannien kein Austrittsabkommen mit der EU abschliessen, drohe zudem eine Blockade an den Häfen.
Auch sei eine harte Grenze zu Irland möglich, schreibt die Zeitung «Sunday Times» unter Berufung auf Regierungsdokumente.
Die Behörde Cabinet Office prognostiziere in diesen Unterlagen die wahrscheinlichsten Nachbeben eines ungeordneten EU-Austritts Grossbritanniens. Demnach müssten Lastwagen wegen der Zollkontrollen mit Verzögerungen von bis zu zweieinhalb Tagen rechnen. An den Häfen dürften die Störungen bis zu drei Monate dauern, bis sich der Zustand etwas verbessere. Ausserdem könnte es zu landesweiten Protesten kommen.
Der britische No-Deal-Beauftragte Michael Gove bezeichnete die Papiere zu den Szenarien eines EU-Austritts ohne Abkommen als veraltet. Sie würden den schlimmsten Fall widerspiegeln; inzwischen gehe man nur noch von kleineren Hindernissen aus.
Der britische Premierminister Boris Johnson hat angekündigt, den Brexit spätestens am 31. Oktober vollziehen zu wollen, mit oder ohne einem Abkommen mit der EU. Ende Juli hatte Johnson erklärt, die Vorbereitungen für einen Austritt ohne Vertrag in allen Bereichen zu beschleunigen - von den Häfen über Banken bis zu den Spitälern.
Mit seinem harten Kurs dürfte Johnson jedoch auf Widerstand im Unterhaus stossen, das sich Mitte März explizit gegen einen ungeregelten Brexit ausgesprochen hatte. Allerdings fand auch der von Johnsons Vorgängerin Theresa May mit der EU ausgehandelte Austrittsvertrag im Parlament keine Mehrheit.
Stein des Anstosses ist die sogenannte Backstop-Regelung zur Grenze zwischen der britischen Provinz Nordirland und dem EU-Land Irland. Dort soll es nach dem Willen von Brüssel auf keinen Fall wieder Kontrollen geben. Ansonsten wird ein Wiederaufflammen der Gewalt befürchtet, wie in den Jahrzehnten vor dem Nordirland-Friedensabkommen von 1998.
Ein ungeregelter EU-Ausstieg, der Handelsströme und Lieferketten zu unterbrechen droht, wird als Konjunkturkiller gefürchtet. Er dürfte die Wirtschaft nach Ansicht der britischen Notenbank letztlich in die Rezession stürzen.
Aus Regierungskreisen verlaute, Johnson wolle die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron in der kommenden Woche darüber in Kenntnis setzen, dass das britische Parlament den Brexit nicht blockieren könne. Johnson will sich mit seinen europäischen Amtskollegen noch vor dem G7-Gipfel vom 24. bis 26. August im französischen Biarritz treffen. (kün/sda/reu)
Habe, bzw. hatte gute Geschäftsbeziehungen in der Sanitärbranche nach UK, Beziehungen die wir nun durch andere Lieferanten aus der EU ersetzt haben, denn die Ungewissheit und auch das störrische Verhalten der Regierung ist für uns und unsere Partner keine Option um weiter die englischen Produkte zu beziehen.
In diesem Zusammenhang haben wir einige Unternehmern kennengelernt, die alles andere als erfreut sind und sich grosse Sorgen machen bezüglich dem Wegfallen von Kunden. Da habe ich keinen Optimismus für eine Zukunft ausserhalb von der EU erkennen können.