Der Chef der österreichischen Finanzprokuratur hat bekräftigt, dass im Zusammenhang mit den Milliardenpleiten im Signa-Firmenkonstrukt auch mögliche persönliche Haftungen von Unternehmensgründer Rene Benko zu prüfen seien. «Herr Haselsteiner (Hans-Peter; Signa-Investor) hat in seinem ZiB2-Interview zu verstehen gegeben, dass Herr Benko faktisch die Geschäfte des Signa-Konglomerats geführt hat», so Wolfgang Peschorn laut einem Onlinebericht der «oe24.at».
Würde Benko eine operative Tätigkeit nachgewiesen, könnte es zu Haftungen kommen. Der Investor war offiziell allerdings in keiner Funktion in seinem verschachtelten und inzwischen schwerst angeschlagenen Firmenreich. Beobachter schreiben ihm oft zu, im Hintergrund doch viele Fäden gezogen zu haben.
Zu einem angeblichen Insolvenzantrag der Finanzprokuratur als Anwältin der Republik Österreich gegen Benko wollte sich Peschorn gegenüber «oe24.at» indes nicht äussern. Der Antrag beim Landesgericht Innsbruck soll sich darauf stützen, dass Benko im Sanierungsverfahren der Holding seiner Verpflichtung zum Einschuss von drei Millionen Euro nicht gänzlich nachgekommen sein soll.
Gewisse Ratenzahlungen sollen für Benko durch Dritte übernommen worden sein. Benko-Steuerberater sollen einen Stundungsantrag gestellt haben. Angeblich soll die Finanz schon einen Rückstandsausweis in Händen halten, der als Begründung für Insolvenzanträge dienen kann. (dab/sda/awp/apa)