Es war ein Sommer der Temperaturextreme: Hitzewellen, Waldbrände, Stürme und Überschwemmungen erreichten neue Dimensionen. Jetzt bestätigen zwei Studien: Die zwölf Monate zwischen letztem November und diesem Oktober waren die heissesten, die die Menschheit seit mindestens 125'000 Jahren erlebt hat.
Die amerikanische Forschungsgruppe «Climate Central» hat in ihrer neusten Auswertung internationaler Daten herausgefunden, dass die letzten 12 Monate im Durchschnitt 1,32 Grad wärmer waren als vor Beginn der Industrialisierung.
«Das Fazit ist, dass das nicht normal ist. Wir sollten solche Temperaturen gar nicht erleben», sagt Andrew Pershing von «Climate Central» über die Resultate. Der Grund für diese Temperaturen sei, dass wir Menschen zu viel CO2 in die Atmosphäre ausstiessen.
Die Forschungsgruppe hat zudem herausgefunden, dass rund 90 Prozent der Weltbevölkerung mindestens 10 Tage lang von «unüblich hohen» Temperaturen betroffen waren. Dabei wurde Indien besonders schwer tangiert: 86 Prozent der indischen Bevölkerung kämpften mindestens 30 Tage lang gegen extrem hohe Temperaturen.
Zu einem ähnlichen Fazit kommt eine Studie aus Europa. Die Publikation des «Copernicus Climate Change Service» der Europäischen Union kommt zum Schluss, dass 2023 «so gut wie sicher» das heisseste Jahr seit Messbeginn sei. Dieser Oktober war 1,7 Grad wärmer, als noch zu vorindustriellen Zeiten – damit bricht er auch den Rekord von 2019 um 0,4 Grad.
Jeder Monat seit Juni 2023 hat Temperaturrekorde geknackt und seit Juli war jeder Monat mindestens 1,5 Grad wärmer als vor Beginn der Industrialisierung. Bisher ist das Jahr im Schnitt 1,43 Grad wärmer – und damit nahe an der 1,5-Grad-Grenze, die es nicht zu überschreiten gilt. Auch wenn sich Klimaforscher auf Langzeittrends fokussieren, könnte dieses Jahr ein Vorgeschmack darauf gewesen sein, wie sich unser Klima künftig entwickelt.
Nicht nur die Temperaturen an Land, sondern auch die der Weltmeere haben ein bedenkliches Niveau erreicht. Seit Mai brechen auch diese monatlich Rekorde und verstärken somit tropische Stürme und Hurrikans weltweit.
Und obwohl sich das Jahr langsam dem Ende zuneigt, zeichnet sich keine Beruhigung des Wetters ab. In China und den Vereinigten Staaten ist es viel zu heiss. Auch von dort werden fortlaufend neue Rekordtemperaturen gemeldet. Die bevorstehende UN-Klimakonferenz COP28 in Dubai im Dezember erhält deswegen gleich noch mehr Gewicht.
(anb)
Ich verzweifle echt ob dieser elenden ignoranz die man an den Tag legt und wirklich das Gefühl hat einfach so weitermachen zu können wie bisher ist kein Problem.
Das ist genau der Punkt, die Hauptverantwortlichen Emissionstreiber sind keine Klimaleugner sondern wissen z.T. sogardurch eigens durchgeführe Studien bestens über die Konsequenzen bescheid. Es hat für diese Firmen/Staaten/Menschen einfach schlichtweg keine Priorität.
Ich wäre ja für radikale Änderungen. Der Grossteil der Bevölkerung leider nicht…