Die meisten Geimpften sind sehr gut geschützt vor Corona. Doch einen 100-prozentigen Schutz vor einer Infektion mit dem Virus bieten die derzeitigen Impfstoffe nicht. Das zeigt aktuell die steigende Zahl der Impfdurchbrüche. Hinzu kommt: Der Immunitätsschutz nimmt mit der Zeit langsam ab.
Auch die Impfquote steigert das Risiko für Impfdurchbrüche. «Dass im Laufe der Zeit mehr Impfdurchbrüche verzeichnet werden, ist erwartbar, da generell immer mehr Menschen geimpft sind und sich SARS-CoV-2 derzeit wieder vermehrt ausbreitet», erklärt das Robert Koch-Institut (RKI) dazu in seinem Wochenbericht. Dadurch steige die Wahrscheinlichkeit, als vollständig geimpfte Person mit dem Virus in Kontakt zu kommen. Meist bemerken die Betroffenen ihre Ansteckung kaum oder gar nicht. In der Regel sind die Symptome mild.
Die Corona-Impfung senkt das Risiko für einen schweren Verlauf zwar deutlich, aber nicht auf null. So erkranken Geimpfte selten auch schwer an Covid-19. Noch seltener aber enden solche schweren Verläufe tödlich. Eine neue Studie, die im Fachblatt «The Lancet» veröffentlicht wurde, hat das Covid-Sterberisiko für Geimpfte ermittelt. Es zeigt sich: Nicht alle Menschen haben das gleiche Risiko, trotz Impfung an Covid-19 zu erkranken oder gar zu sterben.
Forscher von verschiedenen Universitäten Schottlands haben nach der Antwort auf die Frage gesucht: Was sind die Gründe dafür, dass Menschen trotz doppelter Impfung an Covid-19 sterben?
Dafür werteten sie die Datenlage in ihrem Land aus. Insgesamt starben 0.007 Prozent (236 Menschen) der vollständig Geimpften an Covid-19. Davon hatten 47 Personen den Impfstoff von Biontech/Pfizer erhalten und 188 Personen Astrazeneca. Das Vakzin von Moderna wurde keinem der Covid-19-Toten verabreicht, es wurde daher in dieser Studie nicht berücksichtigt.
Das mittlere Alter der Corona-Toten lag bei 79.5 Jahren. 61.8 Prozent von ihnen waren Männer.
Bei 230 der Corona-Toten (97 Prozent) wurde mindestens eine weitere Todesursache zusätzlich zu Covid-19 aufgeführt. Durchschnittlich wurden 2.9 Todesursachen neben Covid-19 auf den Totenscheinen vermerkt. Die Spanne reichte von einer bis acht weiteren Todesursachen.
Zu den häufigsten Todesursachen gehörten:
Nach Berechnungen der Wissenschaftler steigt das Risiko, trotz Impfung an Covid-19 zu sterben, mit der Zahl der chronischen Erkrankungen. So hatten Männer und Frauen mit mehr als fünf sogenannten Komorbiditäten ein zehnmal höheres Risiko zu sterben als Menschen ohne Vorerkrankungen. Generell waren Männer 2.7-mal gefährdeter als Frauen.
Auch hatten die Personen, bei denen erst im Krankenhaus klar wurde, dass sie an Covid-19 erkrankt sind, ein gut zehnmal höheres Sterberisiko als diejenigen, die ambulant diagnostiziert wurden.
Das Fazit der Studienautoren lautet: Covid-19-bedingte Todesfälle unter vollständig Geimpften sind extrem ungewöhnlich. Am häufigsten sterben Menschen, die älter als 75 Jahre sind und mehrere Vorerkrankungen haben. Damit gehören sie zu den Hochrisikogruppen von Covid-19.
Besonders für ältere, chronisch Kranke ist es daher umso wichtiger, dass sie sich mit allen Mitteln vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen und die Vorsichtsmassnahmen weiter einhalten.
Dazu zählt auch die Auffrischungsimpfung gegen Covid-19. Gerade bei den Älteren liegt die Immunisierung schon länger zurück. Generell fallen ihre Abwehrkräfte gegen Corona in der Regel von vornherein schwächer aus als bei jungen gesunden Menschen. Auch das Immunsystem reagiert weniger stark auf den Impfstoff. Eine Booster-Impfung ist für alle Menschen sinnvoll – kann für Ältere aber lebensrettend sein.
Verwendete Quellen:
Also eigentlich in etwa die gleiche Gruppe, die schon ungeimpft das grösste Risiko hatte und die auch bei anderen Erkrankungen das grösste Risiko hat.
Also nichts vom wegen Impfung nützt ja nichts, liebe Schwurbler.
Die aufgezählten Co-Morbiditäten Herzkrankheiten, Diabetes etc. sind wohl auch ausserhalb von Covid bekannte Risikofaktoren für einen tödlichen Ausgang bei jeglicher schweren Erkrankung.
Was mich interessieren würde (war jetzt aber nicht das Thema dieser Studie):
Sind junge ungeimpfte Raucher vermehrt gefährdet für einen schweren Covid-Verlauf mit Notwendigkeit zur Hospitalisation, im Vergleich zu jungen ungeimpften Nichtrauchern, oder sogar zu älteren geimpften Nichtrauchern?
Immerhin sind 23% der erwachsenen Bevölkerung hierzulande Raucher.
An diesem Satz ist so viel falsch. Wenn es stimmen würde, wäre es erstens nicht die Impfquote, sondern die steigende Impfquote. Diese steigert aber nicht das Risiko für Impfdurchbrüche, sondern die absolute Zahl von Impfdurchbrüchen. Also die Wahrscheinlichkeit, dass Impfdurchbrüche festgestellt werden. Das Risiko für Impfdurchbrüche steigt dadurch aber nicht.