In diesen Tagen kämpfen in Kalifornien zahllose Feuerwehrleute gegen die verheerenden Brände, welche die Grossregion heimsuchen. Dabei sind die Einsatzkräfte Berichten zufolge mit einem massiven Problem konfrontiert: So geht der Feuerwehr offenbar das Wasser aus. In der wohlhabenden Gegend Pacific Palisades, in der berühmte Hollywood-Stars wie Tom Hanks, Jennifer Aniston und Bradley Cooper wohnen, sollen am Mittwoch gleichzeitig alle Hydranten ausgefallen sein. Laut der zuständigen Behörde konnten die Tanks wegen der grossen Nachfrage nicht schnell genug gefüllt werden.
Wassermangel? Dabei hätte Los Angeles doch einen (beinahe) unerschöpflichen Wasservorrat direkt vor der Haustür Küste.
Das Ganze ist aber nicht so einfach. Es gibt schon einen Grund, warum die Feuerwehr zum Löschen der Brände lieber nicht auf das reichlich vorhandene Meerwasser zurückgreift. Genauer gesagt sind es sogar zwei Hauptgründe.
Rein theoretisch könnte natürlich auch Meerwasser zum Löschen von Feuer eingesetzt werden. Feuerwehrleute benutzen es in der Regel aber erst, wenn es wirklich nicht mehr anders geht. Denn: Durch seine salzhaltigen Bestandteile kann es mehr schaden als nützen.
Salz ist korrosiv und kann dadurch Metallgeräte beschädigen – und damit auch wichtige Geräte und Komponenten in Löschflugzeugen und Feuerlöschpumpen. Ausserdem ist Salzwasser laut Technology.org auch weniger effizient als Süsswasser. Salz kann nämlich die Kühlwirkung von Wasser verringern. Im Meerwasser gelöstes Salz setzt ausserdem Ionen frei, was dazu führt, dass Salzwasser Strom besser leitet als normales Wasser. Dies macht die Arbeit von Einsatzkräften gefährlicher, vor allem bei elektrischen Bränden.
Salzwasser hat einen weiteren grossen Nachteil beim Löschen von Feuer. Es mag die kurzfristige Zerstörung durch ein Feuer zwar beenden, kann aber mittel- bis langfristig selbst für grösseren Schaden sorgen. Es kann ein Ökosystem für viele Jahre unfruchtbar machen.
Wenn Meerwasser in grossen Mengen auf ein Feuer gekippt wird, muss das Salz irgendwo hin. Normalerweise wird es entweder ins nächste Gewässer geschwemmt oder es versickert im Boden. Und dort liegt das Problem: Ein zu hoher Salzgehalt im Boden erschwert das Pflanzenwachstum, kann Vegetation gar ganz töten, denn es behindert die Osmose, mit welcher Pflanzen Nährstoffe und Wasser aus dem Boden ziehen. Wenn Pflanzen das Salz ausserdem in zu grossen Mengen aufnehmen, kann es sie vergiften. Toxizitätssymptome sind zum Beispiel Blattverbrennungen, Nekrose – also das Absterben von Zellen – und verminderte Photosynthese.
Salz verschlechtert auch die Bodenstruktur, es führt zu einer verringerten Durchlässigkeit und kann ihn versiegeln und austrocknen.
Durch all diese Faktoren kann der Einsatz von Salzwasser zum Löschen von Bränden sogar die Ausbreitung von weiteren Feuern in der Zukunft begünstigen. Abgestorbene Pflanzen vertrocknen und können dann als Zündstoff für ein nächstes Feuer dienen.
Trockene, versiegelte Böden sind ausserdem anfällig für eine andere Art von Katastrophe: Überschwemmungen. Wenn in kurzer Zeit viel Wasser auf trockene Böden niederschlägt und nicht darin versickern kann, kann dies zu Überflutungen führen.
Ist ja völlig OK nicht zu wissen, warum das nicht so einfach ist, mir war auch nicht alles in diesem Artikel bewusst, aber dann kann man vielleicht einfach mal fragen und nicht so tun, als wüsste man alles besser als die Expert*innen.