Russlands Staatschef Wladimir Putin hat zwei Töchter. Offiziell. Aber Details zur Familie bleiben geheim. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte dazu nur: «Ja, er hat Töchter.» Und: «Er zieht es vor, sie nicht an die Öffentlichkeit zu bringen.»
In Paris sorgt nun eine russische Ausstellungsmacherin für Wirbel. Ihr Name: Eliza Rudnowa. In Paris studiert sie seit fünf Jahren Kunst- und Kulturmanagement. Zudem arbeitet sie in den Galerien «Studio Albatros» und «L Galerie». Dort kuratiert sie Schauen zu Anti-Kriegs-Kunst. Die russische Exil-Künstlerin Nastia Rodionowa enthüllte nun im Portal «Meduza»: Hinter Eliza Rudnowa steht Elizaweta Kriwonogikh, eine «geheime» Tochter Wladimir Putins.
Das Investigativportal «Projekt» hatte schon vor fünf Jahren über eine aussereheliche Tochter Putins berichtet. Das Portal beschäftige sich damals mit dem rätselhaften Aufstieg von Swetlana Kriwonogikh. Die ehemalige Reinigungskraft aus Sankt Petersburg schaffte es kurz nach der Jahrtausendwende zu einem sagenhaften Reichtum mit Luxusimmobilien und Anteilen an der Bank «Rossija».
Putin's daughter has disowned her father - changed her surname and patronymic
— NEXTA (@nexta_tv) November 27, 2024
The alleged daughter of Vladimir Putin, Elizaveta Vladimirovna Rozova, was born in 2003. Her existence became known thanks to the investigation of the publication “Project”. The girl's mother, Svetlana… pic.twitter.com/4r0DdodvUK
Nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine landete die Frau auf der EU-Sanktionsliste. Ihre Tochter Elizaweta Kriwonogikh ist 2003 geboren. Zu der Zeit, so die Recherchen von «Projekt», habe Swetlana Kriwonogikh eine Beziehung mit Putin unterhalten.
Kriwonogikhs Tochter erregte zunächst in der Moskauer Clubszene als DJ Aufsehen. Auch auf sozialen Medien war sie aktiv. Nach der russischen Invasion 2022 zog sie sich aber zurück. Sie nannte sich mal Luisa Rozowa, mal Eliza Rudnowa.
Nach Angaben der russischen Exil-Künstlerin Rodionowa stellt Putins geheime Tochter mittlerweile in Paris Anti-Kriegs-Werke sowohl aus Russland als auch aus der Ukraine aus. Befragt zur ominösen Ausstellungsmacherin habe ihr einer der Galeristen nur erklärt: In der Regel frage er nicht nach den Eltern seiner Beschäftigten.
In den sozialen Netzwerken ist die Reaktion etwas deutlicher: «Ekelerregend», schreibt ein User auf der Facebook-Seite der «L Galerie». Die reagierte inzwischen mit einer Stellungnahme und erklärte: «Wir verurteilen die Forderungen mancher nach Stigmatisierung oder ‹Kollektivstrafen› und betonen erneut, dass niemand aufgrund seiner Herkunft, seines Geburtsortes, seiner Abstammung oder anderer Kriterien, auf die er keinen Einfluss hat, verurteilt werden sollte.»
Auf den Internetseiten der Galerien wird nicht namentlich auf die Ausstellungsmacherin verwiesen. Doch die Titel der jüngsten Schauen geben Einblick in ihre thematischen Ausrichtungen.
Im «Studio Albabtros» stand zuletzt etwa eine Ausstellung zum zivilen Ungehorsam auf dem Programm.
In der «L Galerie» gab es mehrere Schauen zum Thema Krieg und Zerstörung. So etwa eine Ausstellung des Künstlerduos Sacha und Ivan Afonsky mit dem Titel «Vivre» – Leben. Es geht um Werke, wie die Galerie schreibt, die über Unsicherheiten und die Lust zum Leben erzählen.
Die Künstlerin Varvara Vasilyev nannte ihre Schau «Cette maison a brûlé» – Dieses Haus ist niedergebrannt.
Offiziell hat Wladimir Putin zwei Töchter aus seiner 1983 geschlossenen Ehe mit Ljudmila Putina: Maria Woronzowa, 1985 im damaligen Lenigrad geboren, sowie Katerina Vladimirovna Tikhonova, 1986 zu Putins Zeit als KGB-Offizier in Dresden geboren.
Später wurde unter anderem über eine Beziehung Alina Kabajewa berichtet, einer ehemaligen Welt- und Europameisterin in rhythmischer Sportgymnastik. In Russland wurden Berichte dazu jedoch ebenso unterdrückt wie Hinweise auf gemeinsame Kinder.
Der Kreml hält sich zu Hinweisen auf Putins Familie bedeckt. Auch aus Angst vor möglichen Attentaten. Putin selbst erklärte allerdings einmal: Um «zu expandieren und sich zu entwickeln», brauche man mindestens drei Kinder pro Paar.
Verwendete Quellen:
Die Tochter kann aber nichts für ihre Herkunft, darum bin ich gegen eine kollektive Verurteilung auf Grund der Herkunft. Worte und Taten zählen. Wenn sie sich gegen den Krieg stellt ist das doch gut? Das machen nämlich leider nicht sehr viele russen.
Was ich aber immer wieder erstaunlich finde ist, wie viele reiche oder einflussreiche russen ihre Kinder im "bösen, degenerierten Westen" parkieren. Soloviev, Peskov und viele mehr. Das ist an Heuchelei nicht zu überbieten.