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Nawalny-Vertrauter in Abwesenheit zu 18 Jahren verurteilt

Nawalny-Vertrauter in Abwesenheit zu 18 Jahren verurteilt

11.06.2025, 15:4511.06.2025, 15:45
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Ein Moskauer Gericht hat den Nawalny-Vertrauten Leonid Wolkow in Abwesenheit zu 18 Jahren Haft verurteilt. Ausserdem soll er zwei Millionen Rubel (etwa 21'000 Schweizer Franken) Strafe zahlen, wie russische Agenturen meldeten.

Er wurde demnach wegen mehr als 40 Fällen von angeblichen Straftaten verurteilt. Die Vorwürfe umfassen unter anderem die angebliche Organisation und Finanzierung einer extremistischen Gemeinschaft, Rechtfertigung von Terrorismus und die Verbreitung von Falschinformationen über die russische Armee. Das Urteil ist den Angaben nach noch nicht rechtskräftig.

Wolkow hat Russland verlassen. In seinem Telegram-Kanal kommentierte der Oppositionspolitiker, das Urteil entspreche der Forderung der Staatsanwaltschaft. Allerdings sei die Geldstrafe geringer. «Zehn Jahre Internetverbot haben sie auch gegeben, wie gefordert», schrieb er und ergänzte trotzig: «Und ich habe schon angefangen, es zu benutzen ... Scheibenkleister. Was soll ich nur tun?» Die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS schrieb, dass ihm für sechs Jahre die Verwaltung von Seiten untersagt worden sei.

FILE - Leonid Volkov, chief of staff for the late Russian opposition leader Alexei Navalny watches a session of the European Parliament in Strasbourg, France, on Dec. 15, 2021. Volkov had his arm brok ...
Leonid Wolkow. (Archivbild)Bild: keystone

Schlüsselfigur in Nawalnys Antikorruptions-Stiftung

Der Oppositionspolitiker war einer der engsten Vertrauten des im russischen Straflager gestorbenen Kremlgegners Alexej Nawalny und gilt als Schlüsselfigur in der von Nawalny gegründeten Stiftung für die Bekämpfung der Korruption (FBK). Die Organisation hat zahlreiche Korruptionsskandale ranghoher russischer Politiker offengelegt, darunter auch von Kremlchef Wladimir Putin. In Russland ist sie inzwischen als «extremistisch» verboten.

Auch im Exil wird Druck auf Wolkow ausgeübt. 2024 wurde er in Litauen angegriffen. Zuletzt gab es in diesem April eine Durchsuchung seines Elternhauses in Russland. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB habe seinen Vater mehrere Stunden vernommen, teilte Wolkow damals mit. (rbu/sda/dpa)

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