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ÖVP, SPÖ und Neos einigen sich in Österreich auf Koalition

Regierung wird gebildet: ÖVP, SPÖ und Neos einigen sich in Österreich auf Koalition

27.02.2025, 09:0127.02.2025, 12:13
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Rund fünf Monate nach der Wahl in Österreich haben sich die konservative ÖVP, die sozialdemokratische SPÖ und die liberalen Neos auf die Bildung einer Regierung geeinigt. Das teilte ein Sprecher der ÖVP mit. Das Regierungsprogramm trage den Titel «Jetzt das Richtige tun. Für Österreich.» Einzelheiten sollen auf einer Pressekonferenz um 11 Uhr vorgestellt werden.

- Wien 22.02.2025 - Bundespr
Das neue starke Trio in Österreich: Beate Meinl-Reisinger (NEOS), Christian Stocker (ÖVP) und Andreas Babler (SPÖ).Bild: www.imago-images.de

Es war bereits der zweite Anlauf für eine solche in Österreich bisher einmalige Dreier-Koalition. Die Einigung steht unter Vorbehalt. Die Neos müssen noch das grüne Licht ihrer Parteibasis einholen. Das soll am Sonntag geschehen.

epa11813156 Interim OeVP chairman Christian Stocker speaks during a press conference in Vienna, Austria, 08 January 2025. EPA/MAX SLOVENCIK
ÖVP-Chef Christian Stocker hat sich mit der SPÖ und den Neos geeinigt – und wird wohl Kanzler.Bild: keystone

Mit rund 150 Tagen hat es in Österreich noch nie so lange bis zur Bildung einer Regierung gedauert. ÖVP-Chef Christian Stocker soll das Bündnis als Kanzler anführen, SPÖ-Chef Andreas Babler übernimmt den Posten des Vizekanzlers.

epa11679746 Social Democratic Party of Austria (SPO) leader Andreas Babler during the election of the new parliamentary president in Vienna, Austria, 24 October 2024. EPA/MAX SLOVENCIK
SPÖ-Chef Andreas Babler dürfte neuer Vizekanzler werden.Bild: keystone

Mehrere Versuche zur Koalitionsbildung

Im September hatte die rechte FPÖ die Parlamentswahl gewonnen. ÖVP, SPÖ und Neos wollten daraufhin eine Mitte-Koalition schmieden und die Rechtspopulisten vom Kanzleramt fernhalten. Doch der Versuch scheiterte im Januar, als die Neos aus den Verhandlungen ausstiegen.

Kurz danach scheiterten auch Gespräche zwischen der bisherigen Kanzlerpartei ÖVP und der SPÖ über eine Zweier-Koalition. Daraufhin beauftragte Bundespräsident Alexander Van der Bellen schliesslich doch FPÖ-Chef Herbert Kickl mit der Regierungsbildung. Der wollte eine Zusammenarbeit mit der ÖVP. Doch auch er scheiterte. Seine EU-kritischen und tendenziell Russland-freundlichen Rechtspopulisten konnten sich mit den proeuropäischen Konservativen nicht auf eine aussenpolitische Linie einigen. Zusätzlich herrschte grosses Misstrauen zwischen den zwei Parteien.

The leader of Austria's Freedom Party FPOe, Herbert Kickl, addresses a news conference in Vienna, Austria, Wednesday, Feb. 12, 2025. (AP Photo/Heinz-Peter Bader)
Herbert Kickl und seine FPÖ konnten sich nicht mit der ÖVP einigen.Bild: keystone

Um die politische Krise zu beenden, appellierte Van der Bellen an die Staatsräson und die Konsensfähigkeit der politischen Kräfte in Österreich.

Österreich braucht dringend handlungsfähige Regierung

Unter dem wachsenden Druck der schlechten Wirtschaftslage und des grossen Haushaltsdefizits nahmen ÖVP und SPÖ noch einmal Verhandlungen auf und einigten sich zunächst auf ein von Einsparungen geprägtes Doppel-Budget für 2025 und 2026. (dab/sda/dpa)

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52 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Quipu
27.02.2025 09:08registriert Februar 2025
Nun kann man nur hoffen, dass sich alle der grossen Verantwortung bewusst sind und sich am Riemen reissen. Ansonsten ist der "Volkskanzler" nicht mehr zu verhindern.
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