06.08.2022, 21:0307.08.2022, 18:27
Österreichs konservative Kanzlerpartei ÖVP fordert als Reaktion auf den Tod einer bedrohten Ärztin eine eigene Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Hass im Netz. «Justizministerin Alma Zadic ist gefordert, endlich zu handeln», sagte ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner am Sonntag. Die grüne Ministerin Zadic sieht hingegen auch die Polizei in der Pflicht.
Zadic sprach sich am Samstag gegen die Schaffung einer Sonderbehörde aus. Stattdessen wolle sie mit Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) daran arbeiten, jeder Polizeidienststelle und Staatsanwaltschaft die nötigen Ressourcen und Werkzeuge zu geben, um alle Opfer ernst zu nehmen und Täter zeitnah zur Rechenschaft zu ziehen. «Diese Ausforschung dauert oft zu lange, was für Betroffene natürlich extrem belastend ist», sagte sie.
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In der Schweiz gibt es zahlreiche Stellen, die rund um die Uhr für Menschen in suizidalen und depressiven Krisen da sind – vertraulich und kostenlos.
– Die Dargebotene Hand: Tel 143, www.143.ch
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Die im Kampf gegen die Corona-Pandemie engagierte Ärztin Lisa-Maria Kellermayr war monatelang massiven Morddrohungen aus der Szene der Massnahmengegner ausgesetzt und hatte sich deshalb an die Polizei gewandt. Seit dem Suizid der 36-jährigen Medizinerin vor rund einer Woche sind Österreichs Behörden mit dem Vorwurf konfrontiert, sich zu wenig um den Fall gekümmert zu haben.
Ermittlungen laufen inzwischen auch in Deutschland. Am Freitag wurde in Oberbayern die Wohnung eines 59-jährigen Mannes durchsucht, dem die Bedrohung und Nachstellung Kellermayrs vorgeworfen wird. (sda/dpa)
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